Leseprobe
16 Lebensweg eine Knabenschule in Blasewitz in der Nähe von Dresden gegründet. Seine Mutter Agnes Pietzsch, geb. Wagner (1837 – 1917), war die Tochter des königlichen Hofkupferschmieds Ernst Wagner aus Altenburg. Nach dem frühen Tod ihres Mannes (er starb, als Martin Pietzsch zehn Jahre alt war) zog sie als Witwe ihre fünf Söhne alleine groß. 4 Sibylles Mutter stammte aus einer wohlhabenden Familie. Fannys Vater Edmund Bernhard Clauß (1835 –1877) entstammte einer Textilfabrikanten- und Kaufmannsfamilie aus Chemnitz; seine Frau Eugenie Strahl (1841–1910) war die Tochter eines erfolgreichen jüdischen Arztes aus Berlin, der zum Christentum konvertiert war. Fanny hatte eine gründliche Schulbildung erhalten und sprach fließend Französisch und Englisch. 5 Sibylles Vater Martin Pietzsch hatte zunächst an der Dresdner Bauschule und dann an der König‑ lichen Akademie für Bildende Künste Dresden Architektur studiert, unter anderem im Meisteratelier von Constantin Lipsius, einem Architekten, der dem Historismus nahestand. 6 Er hatte 1894 eine ausgedehnte Reise durch Italien unternommen, die ihn nachhaltig prägte, und sich 1898 mit dem Bau des sogenannten »Künstlerhauses« in Loschwitz bei Dresden einen Namen gemacht – ein großes Abb. 2 Kleines Künstlerhaus in Loschwitz, Wohnhaus der Familie Pietzsch (Architekt Martin Pietzsch).
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