Leseprobe
Vorwort 5 Vorwort Nach dem fulminanten/ umfänglichen Abschluss der Luther dekade 2017, die auch in Sachsen, in den Kirchgemeinden selbst und an den betreffenden Kulturdenkmalen, viele positi ve Erfolge/ Ergebnisse/ Spuren bewirkte, stand 2018 bereits ganz im »Vorbereitungsfieber« des Bauhausjubiläums 2019. Schon 2020 werden das Jahr der Industriekultur in Sachsen und die Landesausstellung zur gleichen Thematik als neue kulturelle Höhepunkte folgen. Man kann über solche »gesetzten« Höhepunkte natürlich geteilter Meinung sein. Jedoch bewirken sie in jedem Fall ein näheres »In-den-Blick-Nehmen« von sonst oft unverdient nicht im Mittelpunkt Stehendem. Ansprechende Wissensaufberei tung und -vermittlung, gegründet auf in der Regel nur dann gewährte finanzielle Sonderunterstützung, kann kulturelle Bildung und Verortung wesentlich bereichern – und oft die materielle Erhaltung einzelner Objekte überhaupt erst sicher stellen. Das Landesamt für Denkmalpflege nimmt deshalb solche Themen im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit in Aus stellungen, Vorträgen und Publikationen gern auf und vertieft sie im Blick auf die sächsische Kulturlandschaft, insbesondere mit Fokus auf den ländlichen Raum. Der sächsische Landtag hat die Denkmalförderung im Haushalt 2019/ 20 antragsgemäß wesentlich erhöht, wofür wir den Abgeordneten herzlich danken. Damit wird nun auch eine bessere Unterstützung privater Denkmaleigentümer möglich. Eine Vereinfachung der Förderregularien ist in Arbeit, die effek tive Vernetzung der unterschiedlichen Fördergeber steht aller dings noch aus. Im Landesamt für Denkmalpflege können wir bis 2019 alle Planstellen wirklich nachbesetzen – und die jungen Kolleginnen und Kollegen sogar einarbeiten. Das ist ein großer Fortschritt, die Verjüngung im Hause ist schon heiter spürbar und wird auch auf die Arbeit vor Ort ausstrahlen. Das vorliegende Jahrbuch für 2018 beinhaltet wieder Bei träge zu Baudenkmalen vomMittealter bis ins 20. Jahrhundert. Kirchen sind durch die Ägidienkirche in Groitzsch, die Ev. Versöhnungskirche in Görlitz-Weinhübel, die Gruft der Familie von Bünau in der Kirche zu Burkhardswalde und die Retabel aus der Chemnitzer Jakobikirche und der Kirche zu Albrechts hain vertreten. Das Thema Schlösser wird durch das Jagdhaus zu Kössern, Kronleuchter aus der Zeit von August dem Starken und den berühmten Konsoltisch, den J. C. Neuber für das Fa sanenschlösschen in Moritzburg schuf, behandelt. Die Garten denkmalpflege stellt den Gutsgarten von Ober-Neundorf vor. Anhand der um 1900 entstandenen Ausmalung des Kontors der Strumpffabrik Neukirchner in Thalheim wird ein Objekt der Industriedenkmalpflege, anhand des Albertturmes auf dem Collmberg eine historistische Denkmalarchitektur thematisiert. Nach wie vor sind uns im Jahrbuch Berichte zu Veranstal tungen, Ausstellungen, Projekten und Personalia ganz wesent lich, stehen wir doch, neben unserer Arbeit an den Kulturdenk malen selbst, mit genau diesen Aktivitäten in direktem Bezug mit Ihnen. Sei es mit der Jahresfachtagung für die ehrenamtli chen Berufenen für Denkmalpflege, sei es zumTag des offenen Denkmals in ganz Sachsen, den PEGASUS-Projekten an vielen Schulen oder seit 2018 nun auch zum ersten europäischen Tag der Restaurierung. Bei Letztgenanntem stand der materiell fragile, aber künstlerisch grandiose Neptunbrunnen in Dresden im Mittelpunkt. Für Jahresausstellung und Kalender unseres Hauses 2018/ 19 bot sich natürlich die »Architektur der Mo derne in Sachsen« an, die erfreulich viel Anklang findet, als Wanderausstellung genutzt werden kann, und für die uns sogar ein informatives Begleitheft gelungen ist. Sächsische Landeskonservatorin
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