Leseprobe

125 S ac h s e n s Stä dt e i m Mo d e b i l d d e r D D R Der Fokus der folgenden Untersuchung richtet sich auf die Darstellung der Städte Sachsens im Modebild der DDR. Die meisten hiesigen Modeprintmedien konzentrierten sich auf die Präsentation modischer Kleidung und verstanden sich, wie die »Praktische Mode« (später »PRAMO«) oder die »Sai- son«, als Anleitungshefte zur heimischen Kleidungsherstel- lung. Demgegenüber hob sich die »Sibylle« gerade in der Verzahnung von Kleidermode und Kultur von den anderen Modemagazinen ab. Sie wurde ab 1956 zunächst vom Deut- schen Modeinstitut (später Modeinstitut der DDR) heraus- gegeben, das 1952 als Institut für Bekleidungskultur einge- richtet worden war, um »die Gestaltung einer fortschritt­ lichen, unserer gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen- den und an unser nationales Kulturerbe anknüpfenden Be- kleidungskultur zu fördern«. 2 In der »Sibylle« wurden Modelle der Volkseigenen Betriebe ebenso vorgestellt wie Entwürfe Abb. 1 W I L L I A LT E N D O R F | So entsteht Sibylle, Der Modefotograf in: Sibylle 5/1961 1 Vgl. Gabriele Mentges: Urbane Landschaften im Modebild, in: Gertrud Lehnert (Hg.): Räume der Mode, München 2012, S. 133–154, hier S. 140 f. 2 Aus der »Anordnung über die Errichtung des Instituts für Bekleidungskultur. Vom 28. November 1952«, zit. nach: 30 Jahre Modeinstitut der DDR, 1982.

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