Leseprobe

68 herabfallende Lockenfrisur sind die des Zeus von Otricoli . Einzig die Binde, die Zeus-Serapis um den Hinterkopf trägt, und die Bekrönung durch einen Kalathos (Korb mit Getrei­ deähren) sind Hinzufügungen, die auf seine neue Funktion in Ägypten hinweisen. Die Büste des Zeus-Serapis wurde 1771 von dem schotti­ schen Maler und Ausgräber Gavin Hamilton gefunden und im folgenden Jahr durch Papst Clemens XIV. für das Museo Pio-Clementino im Vatikan erworben. Nur wenige Jahre später, bei Ausgrabungen ab 1775, wurde nördlich von Rom die nach ihrem Fundort benannte Büste des Zeus von Otricoli entdeckt. Auch sie gelangte in das Museo Pio-Clementino. Ob Mengs einen Abguss dieser Büste besaß, ist ungewiss. Sie taucht weder in Johann Gottlob Matthäis Katalog von 1794 auf, noch war sie in der Präsentation der Sammlung im Stall­ hofgebäude zu sehen. Abb. 44  Zeus-Serapis Gips; Höhe mit Sockel 112 cm Original: Römische Kaiserzeit, nach einem Vorbild aus dem 4. Jh. v. Chr.; Rom, Vatikanische Museen, Inv.-Nr. 549 Inv.-Nr. ASN 2210 Abb. 45  Ganymed und der Adler des Zeus Gips; Höhe mit Plinthe 111 cm Original: Benvenuto Cellini, 1540/50; Florenz, Bargello Inv.-Nr. ASN 2594

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