Leseprobe

183 öffentlichten nicht wenige Verlage, die im Kontext der klas- sischen Moderne einen klangvollen Namen besitzen, in den ersten beiden Kriegsjahren – dann griff allerdings Er- nüchterung um sich – Kriegsbilderbogen mit Originalgrafik bzw. Originallithografien, 466 die einerseits Mut und Opfer- bereitschaft der deutschen Soldaten und der Zivilbevölke- rung sowie die Tatkraft der militärischen Elite darstellten bzw. überhöhten und die andererseits die deutschen Kriegsgeg­ ner der Lächerlichkeit preisgaben. So erschienen in Berlin imVerlag des Kunsthändlers und Verlegers Paul Cassirer  467 von August 1914 bis März 1916 unter dem Titel »Kriegszeit« expressis verbis als »Künstlerflugblätter« apostrophierte Lithografien vor allem von Künstlern der Berliner Sezession wie August Gaul, Otto Hettner, Willy Jaeckel oder Wilhelm Trübner. 468 Der Goltz-Verlag, dessen Inhaber 1912 eine Aus- stellung des Blauen Reiter organisiert hatte und dessen Galerie ein Vorort der klassischen Moderne in München war, trat wiederummit »Kriegsbilderbogen Münchner Künstler« hervor, an denen u. a. René Beeh, Richard Seewald und Max links: Bunte Kriegsbilder­ bogen, Nr. 20, Titelillustration von Angelo Jank, Verlag der Vereinigung der Kunstfreunde W. O. Troitzsch, Berlin-Schöne- berg, 1914 unten: Willy Zirges, Dies alles ist deutsches Land (H 55 cm, B 75 cm), Merfeld & Donner, Leipzig, Nr. 79, 1924

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