Leseprobe
Für die Planung der Gemäldegalerie Dresden wurde der aus Hamburg stammende Architekt GOTTFRIED SEMPER beauftragt. Er hatte bereits Erfahrungen mit Museumsbauten und anderen Gebäuden gesammelt. Auch das Königliche Hoftheater Dresden , die »Semperoper«, wurde nach seinen Plänen errichtet. Allerdings musste er bei der Planung für die Galerie mit vielen Schwierigkeiten kämpfen. Gut zehn Jahre wurde darüber diskutiert, wo die Galerie gebaut werden soll. Unermüdlich zeichnete Semper neue Entwürfe, um schließlich eine Lösung vorzuschlagen, die ganz außergewöhnlich war! Seine Pläne sahen nämlich vor, dass die Gemäldegalerie den Abschluss des noch offenen Innenhofes der Zwingergebäude bilden sollte. Das sorgte für viel Diskussion ! Doch 1846, nach elf Jahren planen, diskutieren und verändern, wurde Gottfried Semper der Auftrag zum Bau erteilt. Eine Idee Sempers war es, im Gebäude neben den Gemälden im Obergeschoss auch SKULPTUREN und graphische Kunstwerke im Untergeschoss unter zubringen. Im Mai 1849 kam es in Dresden zu einer R E V O L U T I O N gegen die Monarchie, also die Herrschaft des Königs, denn man wollte eine R E P U B L I K gründen. Gottfried Semper beteiligte sich daran. Es wird überliefert, dass er Baupläne für Barrikaden entwarf, damit diese besser den Angriffen standhielten. Genützt hat das nichts, die Revolution wurde niedergeschlagen und Semper musste als einer der »Anführer« aus Dresden fliehen . So kam es, dass sein Galeriebau von anderen nach seinen Plänen vollendet und nach acht Jahren Bauzeit im Jahre 1855 eingeweiht wurde. Semper kam selbst nie wieder nach Dresden zurück.
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