Leseprobe

97 Elsner In Ergänzung zu diesen Objekten, die zwischen 1600 und 1666 in Hamburger, Lüne- burger, Nürnberger und lokal-kleinstädtischen Goldschmiedewerkstätten entstanden sind, wurden anhand von Quellenrecherchen insgesamt 269 von Städten, Flecken und Ämtern übergebene Huldigungssilberpräsente an die in Celle und Hannover residierendenWelfen- herzöge ermittelt. 6 Demnach sind auch vom einstigen Huldigungssilber der Welfen nur fünf Prozent erhalten. Der Rest wurde wohl schon frühzeitig eingeschmolzen und als Finanzreserve verbraucht. Nur drei aller erhaltenen 13 Objekte sind heute in öffentlicher Hand (Abb. 2). Sie wurden 2009 unter anderemmit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder für das Land Nieder- sachsen ersteigert. Der Lüneburger Riesenpokal und der Tischbrunnen des Amtes Boden- teich sind ausgestellt imResidenzmuseum imCeller Schloss. Der Osteroder Vierfachpokal befindet sich seit 2016 im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig. Von neun der restlichen zehn frühbarocken Goldschmiedearbeiten kennen wir den derzeitigen Verbleib nicht. Sie sind jeglichemZugriff für eine archäometrische Untersuchung entzogen (Abb. 3). Dies ist umso bedauerlicher, als an dem beeindruckend homogen wirkenden Konvolut sofort die partielle Farbigkeit von sieben der 13 Objekte auffällt. Abb. 1 Bislang nachweisbare bzw. erhaltene Huldigungssilbergeschenke auf euro­ päischer, Reichs- und Territorialebene, Karte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1648 nach demWestfälischen Frieden (Maßstab 1:4000000)

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