Leseprobe

177 Rudolph Abb. 9 √ Pretiosenmonstranz , Ferdinand Sigmund Amende, Salzburg, datiert 1697, Gold, Schmiedeeisen, feuervergoldet, Farbfassung, Diamanten, Rubine, Saphire, Smaragde, weitere Schmuck- und Edelsteine, H. 75 cm, Salzburg, Dommuseum, Inv.-Nr. M9-La/b Ethylacetat) erfolgen. Insgesamt mussten circa zehn Prozent der Farbfassung und fünf Prozent des Emails gesichert werden. Festigungsmittelüberschüsse konnten mit Ethylace- tat wieder abgenommen werden. Die Entfernung der dunklen Silbersulfidschichten erfolgte auf möglichst schonende Weise mit Champagnerkreide. Durch die sehr kleinteilige Bemalung war diese Maßnahme nur unter dem Stereomikroskop durchführbar. Im Grenzbereich oder in sehr schmalen Zwischenräumen blieb eine Reinigung aus (Abb. 7 und 8). Auf eine Konservierung mit Schutzlack wurde verzichtet. Pretiosenmonstranz Die zweite Monstranz ist die sogenannte Pretiosenmonstranz (Abb. 9), eine Juwelierarbeit des Salzburger Goldschmieds Sigmund Ferdinand Amende (1656 – 1731). Sie ist aus circa 5 kg Gold und über 2 200 Edelsteinen gefertigt. Auftraggeber war der Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun (1643 – 1709). 4 Als restauratorische Maßnahme fand lediglich eine leicht feuchte Oberflächenreini- gung statt, weitere Maßnahmen waren nicht erforderlich. Stabilität erhielt diese äußerst subtile, aus hochkarätigemGold gefertigte Arbeit durch ein schmiedeeisernes Stützgerüst, das perfekt in die Monstranz integriert wurde. Auf der Fußunterseite in sternförmiger Form beginnend, zieht sich das Gerüst durch den Schaft hindurch bis zum Kranz und um das Schaugefäß herum bis zu Krone empor. Durch die Feuervergoldung und die reiche Bema- Abb. 10 Detail der schmiedeeisernen Stützkonstruktion um und oberhalb des Schaugefäßes

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