Leseprobe
69 der Literatur- und Musikwissenschaftler Jean-Georges Kastner ein Buch über die »Stimmen von Paris«, in dem er klangliche Betrachtungen zum Pariser Lärm anstellte.6 Dabei stützte er sich auf literarische Zeugnisse und beschrieb, um größtmögliche Genauigkeit bemüht, die Rufe von Paris. Jedes Metier hatte seine Sprache, sein Sprich- wort, seinen Ausruf. Zu seinen Quellen zählte auch der oft bemühte Louis-Sébastien Mercier: »›Das kleine Volk [...] kreischt von Natur aus exzessiv; es hebt die Stimme in einem geradezu anstößigen Missklang. Allseits nur raues, schrilles, dumpfes Geschrei. Hier, Makrele, noch nicht tot! Sie kommt! Sie kommt! – Heringe, die glacieren! Neue Heringe! – Äpfel, im Ofen gegart! – Er ist heiß! Heiß! Heiß! Es sind kalte Kuchen. – Hier, zur Freude der Damen, zu ihrer Freude! Es ist Zackenlitze! – Zur Barke! Zur Barke! Zum Aufbrecher! Es sind Austern. – Portugal! Portugal! Es sind Orangen.«7 Abb.4 Carle Vernet, Les cris de Paris: Korbwarenhändler , Lithografie,François-Séraphin Delpech lithographe,1815
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