Leseprobe

137 Biografien Berenice Abbott (eigtl. Bernice Alice Abbott) Springfield/Ohio 1898–1991 Monson/Maine 1917–1918 Studium an der Ohio State University, Columbus, mit dem Ziel, Journalistin zu werden. Ab 1918 in New York Auseinandersetzung mit der Bildhauerei. Ab 1921 in Europa: vorübergehend in Berlin, 1924–1929 in Paris. Ab 1924 Assistentin im Atelier von Man Ray. 1925 Eröffnung eines eigenen Porträtateliers. 1926 Einzelausstellung in der Galerie Au sacre du printemps. 1928 Teilnahme am Salon indépendant de la photographie (bekannt als Salon de l’escalier). Ab 1930 in New York. Dokumentation des in Veränderung begriffenen Stadtbildes im Auftrag des Federal Art Project; 1939 mit einem Essay ihrer Lebensgefährtin Elizabeth McCausland unter dem Titel Changing New York veröffentlicht. 1928 Übernahme großer Teile des Nachlasses von Eugène Atget: Auto- rin zahlreicher Wort- und Bildveröffentlichungen sowie der Mappe 20 Photographs by Eugène Atget (1956) mit Neuabzügen von den Original­ negativen; 1968 Verkauf an das Museum of Modern Art, New York. Ausst.-Kat.Paris 2012a Eugène Atget (eigtl. Jean-Eugène-Auguste Atget) Libourne/Gironde 1857–1927 Paris 1859 Umzug der Familie nach Bordeaux; 1862 Tod der Eltern. 1878–1882 Militärdienst. 1879 Aufnahme am Konservatorium für Dramatische Künste, Paris (1881 Ausschluss wegen Unvereinbarkeit mit dem Militärdienst); 1882–1897 als Schauspieler tätig; Gastspielreisen durch die Provinz. 1888 erste Fotografien; ab 1897 Ansichten von Paris. 1898– 1927 Arbeit an den Werkgruppen Art dans le vieux Paris und Paris pittoresque . Ab 1899 in Montparnasse. 1907–1911 systematische Auf­ nahmen vollständiger Stadtviertel im Auftrag der Bibliothèque historique de la ville de Paris. Mitte der 1920er Jahre Bekanntschaft mit Man Ray und Berenice Abbott. 1926 anonyme Veröffentlichung von vier Fotografien in der Zeitschrift La Révolution surréaliste . 1930 (posthum) erste Buchveröffentlichung. 1928 über- lässt der Testamentsvollstrecker Abbott den Großteil des Nachlasses. Ausst.-Kat.Berlin 2007 Johanna Auscher (eigtl. Johanna Regina Auscher; verh. Schnabbe) München 1907–1982 München Tochter des Kunsthistorikers Leon Alfred Auscher. 1932 Schülerin der Fotografin Gertrude Fehr im Atelier Fuld. 1933 Immatrikulation an der Bayeri- schen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen, München. Nach wenigen Wochen Wechsel nach Paris, um an Fehrs neu gegründeter Fotoschule Publiphot zu studieren. 1934/1935 Rückkehr nach München. Nach Berufsverbot als katholisch getaufte »Halbjüdin« Aufgabe der Fotografie. Ausst.-Kat.München 2010 Aurel Bauh Craiova 1900–1964 Paris 1922–1923 Schüler von Alexander Archipenko in Berlin. Ab 1924 in Paris; anfänglich Unterricht in Malerei an Fernand Légers Académie moderne; Stoff- und Teppichmusterentwürfe. 1929 Hinwen- dung zur Fotografie. In den folgenden Jahren neben Aufträgen aus der Werbung freie Arbeiten und zahlreiche Bildveröffentlichungen in Illustrier- ten wie Paris Sex-Appeal , Paris magazine und Vu . Vielfältige Experimente mit Doppelbelichtungen, Fotogrammen, Fotomontagen und Solarisationen. 1936 Exposition internationale de la photographie contemporaine , Musée des arts décoratifs, Paris. 1937 Rückkehr nach Rumänien; Atelier in Bukarest. Ab 1960 erneut in Paris, tätig in der Werbung. Bouqueret 1997 Ilse Bing Frankfurt am Main 1899–1998 New York Ab 1920 Studium der Mathematik und Physik, spä- ter Kunstgeschichte an der Universität Frankfurt am Main. 1923–1924 ein Semester am Kunsthisto- rischen Institut der Universität Wien. 1924 Auf- nahme einer Dissertation über den Architekten Friedrich Gilly. 1929 Aufgabe der Dissertation und Beginn der bildjournalistischen Arbeit. 1930 Über- siedlung nach Paris. 1936 Exposition internationale de la photographie contemporaine , Musée des arts décoratifs, Paris. 1937 Heirat mit dem Pianisten und Musikwissenschaftler Konrad Wolff. Ab Mai 1940 im Lager von Gurs interniert. 1941 Emigration in die USA. Um 1950 wiederholt Reisen nach Paris. 1959 Aufgabe der Fotografie. Dryansky 2006 Atelier Blanc et Demilly Théodore Blanc (Lyon 1891–1985 Lyon) Antoine Demilly (Mâcon/Saône-et-Loire 1892–1964 Lyon) Anfang der 1920er Jahre Assistenten im Atelier des späteren Schwiegervaters Édouard Bron in Lyon. 1924 Übernahme des Geschäfts und gemein- same Leitung bis 1963. Mitte der 1960er Jahre Schließung und Auflösung des Archivs. Neben dem Porträtgeschäft vor allem Reklamefotografie wie in der Kampagne Scandale für die Lyonnaiser Firma Occulta. Des Weiteren Stadtansichten; 1933–1934 zwölf Broschüren unter dem Titel Aspects de Lyon . Lionel-Marie/Sayag 1996 Jacques-André Boiffard Épernon/Eure-et-Loir 1902–1961 Paris 1922–1924 Kommilitone von Jean Painlevé an der Medizinischen Fakultät der Sorbonne. Durch die Vermittlung des befreundeten Pierre Naville (Herausgeber der Zeitschrift La Révolution surréaliste ) bereits zu dieser Zeit Kontakt zu den Pariser Surrealisten, deren Gruppe er als einer von nur wenigen Fotografen offiziell angehören wird. 1924–1929 Assistent im Atelier von Man Ray. 1927 Eintritt in die Kommunistische Partei. 1928 fotografische Illustrationen zu André Bre- tons Roman Nadja (Éditions Gallimard). Nach dem Bruch mit Breton ab 1929 Mitglied der Gruppe Contre-attaque um Georges Bataille; regelmäßige Beiträge zur Zeitschrift Documents . 1929–1932 gemeinsames Atelier mit Eli Lotar. Mitglied der Association des écrivains et artistes révolution- naires (AEAR). 1933 Reise in die Sowjetunion mit der Gruppe Octobre. Ab 1935 als Mediziner tätig; 1940–1959 Radiologe am Hôpital Saint-Luis in Paris. Ausst.-Kat.Paris 2014 Brassaï (eigtl. Gyula Halász) Brassó/Kronstadt (heute Braşov/Rumänien) 1899–1984 Beaulieu-sur-Mer/Alpes-Maritimes 1917–1918 Militärdienst. 1918–1919 Besuch der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste, Budapest. 1920–1922 in Berlin, ab 1924 in Paris. Zunächst als Zeitungskorrespondent tätig. Kommt über seinen Freund André Kertész um 1930 zur Fotografie. Seit den 1930er Jahren Bildveröffentlichungen, unter anderem in Verve , Paris magazine , Détective , Paris-Soir und Harper’s Bazaar . Gilt mit seinen Nah- und Nachtaufnah- men als Dokumentarist par excellence des surre- alistischen Paris; 1932 erscheint das Fotobuch Paris de Nuit (Arts et métiers graphiques); ab 1933 regelmäßige Beiträge in der Zeitschrift Minotaure : unter anderem Ansichten aus Pablo Picassos Atelier ( Minotaure 1, 1933, S. 8–29; Text: André Breton), die Sculptures involontaires ( Minotaure 3–4, 1933, S. 68; gemeinsam mit Sal- vador Dalí) und die Graffiti ( Minotaure 3–4, 1933, S. 6/7). In späteren Jahren vor allem für seine Künstlerporträts bekannt. Ausst.-Kat.Salzburg 1994; Ausst.-Kat.Paris 2016

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