Leseprobe

20 Büchse (Pyxis) Attisch, mittleres 8. Jh. v.Chr. Ton; Höhe 14,6 cm 1900 von Wolfgang Job, Griechenland, erworben Inv.-Nr. ZV 1818 Pyxiden mit aufgesetzten Pferden über dem Deckelknauf wurden in Athen und Attika vor allem in Frauengräbern gefunden. Sie dienten der Aufbewahrung von kostbaren Gegenständen und wurden im häuslichen oder kultischen Bereich ver- wendet. Das Pferd war Statussymbol, besaß aber auch religiöse Bedeutung als hei- liges Tier des Poseidon. Die Wandung des flachen Schalenkörpers umzieht ein von Ornamentbändern eingefasster breiter Metopen-Triglyphen-Fries. Die Metopen bestehen im regelmäßi­ gen Wechsel aus schraffierten Haken- und Blattkreuzen. Der flache Deckel und der Pferdekörper sind ebenfalls mit umlaufenden Kreisen und Punktbändern geschmückt. Die Augen des Pferdes sind plastisch aufgesetzt. Für diese frühe griechische Keramik ist der streng organisierte, wohl ausge- wogene, das ganze Gefäß überziehende geometrische Dekor charakteristisch. Daher wird diese Epoche auch als die geometrische bezeichnet. Ihre Blütezeit umfasst das 9. und 8. Jh. v.Chr. Das Pferd auf dem Deckel gehört zu den frühen Beispielen von rundplastischen Darstellungen, die in dieser Zeit noch eine Seltenheit sind.  |  kk

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