Leseprobe
5 Kleinbronze des Mars (S. 135) persönlich zum Geschenk. Sie konnte 2018 für die Skulpturensammlung zurückerworben werden, nachdem sie im Rahmen der Fürs- tenabfindung 1924 an den Familienverein Haus Wettin abgegeben und von diesem veräußert worden war. Zusätzlich zu diesen fünf Prachtstücken erwähnt das Inventar von 1587 vier bemerkenswerte Statuetten aus Alabaster (S. 132), die heute als Frühwerke Giam- bolognas gelten – stark verkleinerte Nachbildungen jener monumentalen Allegorien der Tageszeiten , die Michelangelo Buonarroti zwischen 1524 und 1534 für die Neue Sakristei der Kirche San Lorenzo in Florenz gemeißelt hatte. Die wohl zwischen 1555 und 1558 entstandenen Darstellungen des Abends , der Nacht , des Morgens und des Tages waren bereits von Cosimo I. de’ Medici nach Dresden geschickt worden und zeugen vom regen kulturellen Austausch zwischen Florenz und der kurfürstlichen Residenzstadt an der Elbe. Aber nicht nur aus Italien kamen wertvolle Geschenke. 1607 überreichte Kaiser Rudolf II. dem zu ihm nach Prag gereisten Kurfürsten Christian II. (reg. 1591–1611) eine Bronzebüste mit dessen Konterfei, die eine Schöp- fung des niederländischen Bildhauers Adriaen de Vries war (S. 139). Trotz des Dreißigjährigen Krieges erweiterte auch Kurfürst Johann Georg I. (reg. 1611–1656) die Sammlung. So gelangten 1621 mit dem Nachlass von Giovanni Maria Nosseni neben den eigenen Werken dieses Bildhauers und Hofarchitekten weitere bedeutende Skulpturen in den Bestand. Zu diesen zählen Carlo Cesare del Palagios Christus am Kreuz sowie der Tanzende Faun (S. 137) von Adriaen de Vries. Anton von Maron Johann Joachim Winckelmann , 1768 Öl auf Leinwand, 136×99 cm Klassik Stiftung Weimar
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