Leseprobe

8 anlässlich der Doppelhochzeit zweier Kinder Augusts III., des Kurprinzen Friedrich Christian und der Prinzessin Maria Anna, in die vier das Palais umgebenden Pavil- lons aus. Diese Maßnahme führte dazu, dass nur eine bedeutend kleinere Aufstel- lungsfläche für die mehrere Hundert Kunstwerke zur Verfügung stand. Es war diese Unterbringung, die Winckelmann bei seinem Besuch im Großen Garten vorfand, als er als sich von 1748 bis 1754 als Bibliothekar des Grafen Heinrich von Bünau nahe Dresden aufhielt. Seine eingangs zitierte Klage lässt sich angesichts dieser Umstände durchaus nachvollziehen. Neuaufstellung im Japanischen Palais Eine neue, angemessene Anordnung der Antikensammlung erfolgte erst 1786, als Camillo Graf Marcolini, Oberkammerherr, Direktor der Porzellanmanufaktur Mei­ ßen und Oberaufseher über die Kunstakademie und die königlichen Sammlungen, die »Gallerie von antiquen und modernen Statuen« aus dem Großen Garten auf das nördliche Elbufer umsiedelte. So wurden klein- und großformatige Skulpturen in zehn Sälen im Erdgeschoss des Japanischen Palais präsentiert, während die kurfürst- liche Bibliothek und das Münzkabinett im ersten Obergeschoss des Gebäudes unter- gebracht waren. Für die Aufstellung der Antikensammlung und der »modernen« Skulpturen nahm der seit 1748 ernannte Inspektor der Sammlung Friedrich Wacker Japanisches Palais. Blick von Norden, 1929 Foto Walter Möbius

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