Leseprobe
19 pitel: Die Luftschiffer-Abteilung), das Ballon-Fahren. 1886 erhielt er die Qualifikation zum Ballonführer. Neben diversen weiteren Fer- tigkeiten vertiefte Moedebeck auch seine Fremdsprachenkenntnisse. M oedebeck befasste sich so intensiv mit der neuen Materie, dass sein Kommandant Franz Buchholtz ihn bereits in seinem ersten Jahr im Ballon-Detachement aufforderte, ein Handbuch der Luftschifffahrt zu schreiben. Dieses erschien 1886 unter dem Titel »Hand- buch der Luftschiffahrt mit besonderer Be rücksichtigung ihrer militärischen Ver wendung« beim Erwin Schloemp Verlag in Leipzig. Auch wenn das Buch mangels prak- tischer Erfahrungen nicht allumfänglich fachlich Auskunft geben konnte, Moedebeck hatte bis zu dem Zeitpunkt erst etwa zehn eigene Ballonfahrten absolviert, war es das erste deutschsprachige Handbuch über die noch junge Disziplin der Luftschifffahrt über- haupt. Zu Buchholtz unterhielt Moedebeck im Übrigen eine lebens- lange kameradschaftlich-freundschaftliche Beziehung. D och nicht nur die Luftschifffahrt bewegte den Junggesellen Moe- debeck besonders, sondern bald auch eine junge Frau, die er auf kuriose Weise kennenlernte. Am 16. Juli 1886 stieg er morgens um 4.10 Uhr mit einemMitfahrer in Berlin mit dem Ballon »Barbara« der Luftschiffer-Abteilung zu einer Fahrt auf. Die in Mitteleuropa oft vorherrschende westliche Windströmung trieb Moedebeck mit dem Ballon Richtung Osten. In der Nähe von Klein Dammer (heute Dąbrówka Mała, Polen) auf einem Feld des Ritterguts der Familie von Mandel musste er nach einer Fahrtzeit von fünf Stunden und t Bestätigung der Qualifikation Moedebecks als Ballonführer. w Selbstgemalte Post karte von Ella und Hermann Moedebeck mit Neujahrsgrüßen für 1890 an Familie von Mandel.
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