Leseprobe

20 35 Minuten landen. Zu jener Zeit sorgten Ballone und andere Luft- fahrzeuge immer für Erstaunen und Begeisterung. Sie waren eine Attraktion, besonders in den ländlich geprägten Gegenden. So wird es auch an diesem Tag gewesen sein. Auf jeden Fall wurde Moede- beck, nachdem er seinen Ballon gesichert hatte, vomHauptmann a. D. und Rittergutbesitzer Max von Mandel zumMittagessen eingeladen, dem auch die übrige Familie beiwohnte. Neben ihrer Mutter und ihren Geschwistern lauschte auch die älteste Tochter Ella Clara Hen- riette Antonie den Berichten des jungen Offi- ziers. Ella von Mandel und Hermann Moe- debeck waren sich äußerst sympathisch und fanden sofort Gefallen aneinander. Es wird kolportiert, dass Moedebeck in den folgen- den Jahren noch mehrmals mit dem Ballon in Klein Dammer gelandet sei. Moedebeck war vielleicht der einzige Liebende, der sei- ner Braut auch imWortsinn schreiben konnte: »Ich fliege in deine Arme!« Und Ella sah in Moedebeck von Anfang an buchstäblich »ein Geschenk des Himmels«. Im selben Jahr, am 13. November 1886, wird Moedebeck zum Premier-Lieutenant ernannt. Auch wird er bald für einige Wochen zur Artillerie-Schieß-Versuchskom- mission bei Jüterbog versetzt, um durch Beschuss zerstörte Objekte zu fotografieren. Diese Erfahrung war für ihn lehrreich, um den zerstörerischen Effekt der Granaten einerseits, und den Wert der deutschen Befestigungsanlagen andererseits einschät- zen zu können. Glückwunschkarte zu Moedebecks 29. Geburts- tag von ehemaligen Kame­ raden des Schlesischen Fußartillerie-Regiments Nr. 6 aus Glogau (Nieder- schlesien).

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