Leseprobe
39 in die mondäne Kurstadt Wiesbaden, das sogenannte Nizza des Nordens. Dass sie sich ausgerechnet für eine Kurstadt entschieden, war der Tatsche geschuldet, dass Moedebeck sich kurz vorher bei einer stürmischen Ballonfahrt verletzt hatte und nun Erholung benötigte. S o glücklich er im Privaten mit Ella war und so sehr er sich über die berufliche Anerkennung freute, so schien ihn seine berufliche Situation dennoch nicht ganz auszufüllen. Hinweise dafür sind in einem kurz verfassten Lebenslauf von 1889 zu finden. Dort schrieb Moedebeck, dass er das »Räderwerk« des Militärs für einige Zeit verlassen wolle, um sich »den militärischen Weitblick zu erhalten«. Aus diesem Grund wollte er an eine Akademie gehen. An wel- I mDezember 1888 erhielt Moedebeck seine erste Auszeichnung, das Ritterkreuz des öster- reichischen Franz-Josef-Ordens, verliehen. Trotz seiner beruflichen Erfolge und der intensiven Beschäftigung mit der The- matik Luftschifffahrt waren seine Gedanken oft bei Ella von Mandel in Klein Dammer. Der Wunsch, seine geliebte Ella fest an sei- ner Seite zu haben, wuchs. So kam es nach etlichen Treffen der beiden, bei einem Auf- enthalt Ellas in Berlin, Ende Februar, Anfang März 1889, zur Verlobung. Die Hochzeit folgte wenige Monate später, am 1. August, und fand auf dem heimatlichen Gut der von Mandels in Klein Dammer statt, dort, wo Hermann Moedebeck einst mit dem Ballon zufällig gelandet war und Ella kennenlernte. Ihre gemeinsame Hochzeitsreise führte sie Verlobungsanzeige von Hermann Moedebeck und Ella von Mandel, 1889. Reisepass von Hermann und Ella Moedebeck, ausgestellt am 9. Oktober 1890. Die Moedebecks benötigten den Pass für eine Reise nach Russland.
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