Leseprobe
Nichtsdestotrotz beschäftigte sich Moedebeck auch mit der Idee, Esperanto in die internationale Luftschiffahrt einzuführen, um eine länderübergreifende Verständigung unter den Luftschiffern zu ermöglichen. M oedebeck engagierte sich in vielen weiteren Unternehmungen. Bedingt durch die Erfolge der Zeppelin-Luftschiffe und die 1909 auf- sehenerregende ILA erhofften sich immer mehr Luftfahrtenthusias- ten städteverbindende Luftschifflinien. Dazu gehörte natürlich auch Moedebeck, der schon früh davon sprach. Mehrere Initiatoren, darunter unter ande- rem August von Parseval und der Schiffbau- und Schiffsmaschinenbauingenieur Profes- sor Oswald Flamm von der Technischen Hochschule Charlottenburg, taten sich 1909 zusammen, um eine »Vorbereitungs-Gesell- schaft für den Bau lokaler Luftschiffahrts-Li- nien« zu gründen. Die Linien sollten mit Par- seval-Luftschiffen betrieben werden. Moede- becks Wissen war gefragt und er wurde um seine Mitarbeit gebeten. Zwischenzeitlich war ihm auch der Posten des technischen Direktors in der geplanten Vorbereitungs-Gesellschaft versprochen worden. Dies sollte jedoch Theorie bleiben; vermutlich war die Gründung der finanziell und personell wesentlich besser ausgestatteten Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG) der Gründung der Vorbereitungs-Gesell- schaft zuvorgekommen. Die DELAG gilt so mit als die weltweit erste Luftverkehrsgesell- schaft. Sie wurde am 16. November 1909 mit staatlicher Unterstützung gegründet und betrieb die von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH gebauten Verkehrsluftschiffe. Damit Bereits im Sommer 1909 forderte Moedebeck in seiner Funktion als Direktor der deutschen Luftschiffahrt-Abteilung für die Weltausstellung in Brüssel die deutschen Vereine auf, sich daran zu beteiligen.
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