Leseprobe

97 erübrigte sich die Tätigkeit einer konkur­ rierenden Gesellschaft. Die DELAG hatte auch im Sinn, einen Passagierliniendienst anzubieten und baute dazu einige Luftschiff- hallen und Landeplätze. Ein regelmäßiger Liniendienst kam zwar nicht zustande, jedoch beförderte die DELAG auf fast 1600 Fahrten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges innerhalb Deutschlands rund 34 000 Personen und unzählige Postsendun- gen. Die Luftschifffahrt war in jenen Tagen allgegenwärtig. 1909 erschien im Gustav Eyb Kunst- verlag das Plakat »Die Pioniere der Luft- schifffahrt«. Moedebeck stellte für das Plakat 39 Personen zusammen, die sich seiner Ansicht nach um die Luftschifffahrt verdient gemacht hatten. Im Laufe des Jahres 1910 sollte er als Fortführung das Plakat »Die Pio- niere der Flugschiffahrt« entwerfen. Doch dazu, wie zu vielen ande- ren seiner Vorhaben, ist es aufgrund seines frühen Todes nicht mehr gekommen. Moedebeck war nicht nur als Luftschiffer bekannt, son- dern galt auch als Fachmann für Flugapparate nach dem Prinzip »Schwerer als Luft«. Anfang 1910 erhielt er das Angebot, Aufsichtsrat e Henri Farman mit einem Voisin-Doppeldecker während des ersten offiziellen Ein-Kilometer-Kreisfluges im französischen Issy-les-Moulineaux am 13. Januar 1908. t Frühstückseinladung von Ernst II. von Sachsen-Altenburg und seiner Gemahlin an Moedebeck. Herzog Ernst II. war Forschung und Technik gegenüber sehr aufgeschlossen und förderte die Luftfahrt in seinem Herzogtum. t Plakat »Die Pioniere der Luft­ schiffahrt«, von Moedebeck erstellt und 1909 erschienen. In seinem nachvoll­ ziehbaren Selbstverständnis platzierte er sein Porträt neben den Porträts der drei prominentesten Förderer der Luftschifffahrt Albert I. von Monaco, Kaiser Wilhelm II. und der König von Württemberg Wilhelm II. (v.r.n.l.).

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