Leseprobe
13 Schwarzweller 1973, ihren Umfang mit über 4 600 Zeichnungen genau anzugeben. Auf diese Zahl, die Schwarzweller einem Bericht über die Sammlung aus dem Jahr 1820 entnommen hatte, konnte Hans-Joachim Ziemke in einer kurzen Geschichte des Kunstinstituts zurückgreifen; für eine Ausstellung zur Sammlungsgeschichte, die 1991 anlässlich der 175. Wiederkehr der Institutsgründung von Margret Stuffmann und Jochen Sander ausgerichtet wurde, blieb dieser Sachverhalt zwar unberücksichtigt, dennoch gelang es, die Sammlungsstruktur allgemein zu charakterisieren. 2013 hat Corina Meyer noch einmal die hohe von Schwarzweller eruierte Anzahl und den Stellenwert der Handzeichnun- gen innerhalb der Städelschen Sammlung hervor- gehoben. 14 Es war diese Ausgangslage, die eine Revision des Kenntnisstandes, verbunden mit einer neuen Durchsicht der erreichbaren Quellen, wünschenswert machte. Malereien, Kupferstiche und andere Kunstsachen: die Städel’sche Zeichnungssammlung Neben Gemälden, Druckgrafiken und »Kunst sachen« bildeten die Handzeichnungen einen bedeutenden Teil von Städels Sammlung. Die Vielfalt und Qualität wie die große Anzahl erlau- ben es, diesen Bereich beispielhaft für Städels Selbstverständnis zu betrachten. Die Gemälde sammlung ist nach erheblichen Eingriffen größ- tenteils nur noch nach erhaltenen Dokumenten, aber nicht anschaulich zu beurteilen. Da Städels Druckgrafiksammlung früh mit anderen Erwer- bungen für das Kunstinstitut vermischt wurde, ist der ursprüngliche Bestand kaum zu isolieren oder näher einzuordnen. 15 Für »Kunstsachen«, worun- ter vor allem Kleinplastiken zu verstehen sind, gibt es nur wenige Angaben; hervorzuheben ist die bronzene Statuette des Reiterbildnisses von Abb. 1 Johann Nepomuk Zwerger, Porträtbüste Johann Friedrich Städel, 1829, Marmor, 53,8×35,5×28 cm. Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main (Inv. St. P. 1)
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