Leseprobe
100 | 101 Die Institute der Fakultät Informatik erhielten mit dem Neubau an der Nöthnitzer Straße 2013 erstmalig einen gemeinsamen Standort auf dem Campus. Das von der Dresdner Architektengemeinschaft Zimmermann + Code Unique Architekten entworfene vierstöckige Gebäude zieht sich als mäanderndes Band um zwei Höfe. Vor dem Eingangsbereich wurde eine Platzsituation als kommunikativer Raum geschaffen, der, durch eine Glaswand getrennt, in den überdachten In- nenhof als gebäudehohes Foyer überleitet. Im Foyer greifen die drei grasgrünen, technoid-futuristischen Skulpturen »Bubbles« (2006) des Dresdner Künstlers André Tempel (*1970) die markante farbige Gestaltung des Gebäudes auf. In den Gängen der oberen Stockwerke finden sich darüber hinaus kinetische Objekte von Sebastian Hempel (*1971); seine mehrteilige serielle Raumarbeit »Display« (2005) besteht aus insgesamt 18 sich drehenden Scheiben, die Licht und Um- gebung reflektieren. Die Dachlandschaft über dem Rechenzentrum der Fakultät bildet die fünfte Fas- sade des zweiten Innenhofs, in den vom Südflügel aus ein halbrunder, über alle Obergeschosse geführter Anbau hineinragt. Auf der straßenabgewandten Südseite ist ein Pausengarten mit Wasserflächen, Holzstegen und Sitzgruppen entstanden. Die Homogenität des Baukörpers wird durch die äußere Fassadengestaltung unterstrichen. Horizontal verlaufende, mit hellgrünem Farbglas verkleidete Brüs- tungsfelder werden überlagert durch großformatige, senkrechte Tafeln aus dunklem Faserzement. Vor den einzelnen Fensteröffnungen dienen bewegliche Schiebeelemente mit silbriger Streckmetallfüllung beziehungsweise Glaslamel- len als Sonnenschutz. Am 18. November 2014 wurde das Gebäude feierlich in Andreas-Pfitzmann-Bau umbenannt. Andreas-Pfitzmann-Bau Nach dem Informatikstudium an der TH und der Universität Karlsruhe wurde Andreas Pfitzmann 1983 Assistent an der Universität Karlsruhe, wo er 1989 auch promovierte. 1991 trat er eine Assistentenstelle an der Universität Heidelberg an. 1993 berief die TU Dresden Pfitzmann auf die Professur für Informations- und Kodierungstheorie, seit 2001 hatte er die Professur für Datenschutz und Datensicherheit inne. Pfitzmann prägte als Hochschullehrer und Dekan die Entwicklung von Forschung und Lehre an der Fakultät Informatik der TU Dresden nachhaltig. Als Experte für IT-Sicherheit lieferte er grundlegende Bei- träge zu den Themenfeldern mehrseitige Sicherheit, Anonymität und Steganografie. Als Vordenker auf dem Gebiet von Infor matik und Gesellschaft war er ein viel gefragter Berater, Gutachter und Sachver- ständiger, der sich konsequent für die Informationsfreiheit einsetzte. ANDREAS PFITZMANN 18.3.1958 – 23.9.2010
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