Leseprobe
10 und war ein gemeinnütziger Bildungsverein für kulturbeflissene Gohliser Bürger. Hier pflegte man den Chorgesang, spielte Theater und veranstaltete Vortragsreihen. Mein Vater war überall organisierend und agierend dabei. Viele Stunden jede Woche widmete er der Ordnung und Pflege der vereinseigenen Leihbücherei, die in Räumen der »Concordia-Festsäle« in Untergohlis untergebracht war. Dorthin nahm der Vater mich kleinen Jungen öfters mit, wo ich mit Staunen die vielen Bücher in den hohen Regalen bewunderte, in denen ich, besonders wenn sie bebildert waren, gern blätterte. Alljährlich am Himmelfahrtstag zog eine bunte Vereinstruppe bei Ziehharmonika- und Gitarrenklang durch das grünende Rosenthal und die Elsteraue hinaus zu einem Landgasthof in dem Dorf Hänichen, wo es bei Kaffee und Kuchen, Bier und Schnaps fröhlich zuging. Im Sommer gab es stets ein großes Heimatfest mit Kinderveranstaltungen und Schlussfeuer- werk. Stolz war ich, wenn ich als Lützower Jäger mit geschulterter Muskete Der Vierjährige mit Vater Otto
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