Leseprobe

9 wiedereröffneten TH Dresden – auch sein zweiter Sohn dem Bauen widmen würde, ent- schied sich Manfred Zumpe für das Bauen und wurde 1949 im Fach Architektur an der TH Dresden immatrikuliert. An der Dresdner Hochschule erlernte er das Handwerkszeug für ein zeitgenössisches modernes Bauen, das ihn später als Architekt erfolgreich werden ließ. Da ein Großteil der Institutsgebäude noch kriegsbedingt zerstört beziehungsweise erheblich beschädigt war, gestaltete sich der Studienbetrieb an der TH zu dieser Zeit jedoch noch schwierig. Ähnlich prekär war der Mangel an Lehrmitteln. Die Euphorie des jungen Studenten konnten diese äußeren Umstände jedoch nicht schmälern, zumal das Professorenkollegium inzwischen wieder namhafte Architekten unter sich vereinte. Zu den für Manfred Zumpe prägenden Gestalten der Architektenausbildung zählte neben Karl Wilhelm Ochs, Heinrich Rettig und Wolfgang Rauda auch Otto Schubert (1878–1968). Zeit seines Lebens schätzte Manfred Zumpe insbesondere Karl Wilhelm Ochs, dessen Architektur wahrhaftig und überzeitlich einfach von einer Moderne zeugte, die nicht radikal war, sondern Tradition und Landschafts- bezogenheit einschloss. Zu ihm entwickelte sich später ein vertrauter, freundschaftlicher Kontakt. In gestalterischer Hinsicht prägte ihn auch Wolfgang Rauda, Ordinarius für Woh- »Wohnhaus des Chefarztes«, Hauptentwurf von Manfred Zumpe am Lehrstuhl von Wolfgang Rauda, 1954

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