Leseprobe

95 Herr Böhm der 1 te Restaurator an der königl. Gemälde-Galerie, ist ein geborener Wiener, der Sohn des Bildhauers und k. k. Hofmedailleurs Johann Daniel Böhm |: gest. 1865 :| und ein Bruder des in London lebenden Bild­ hauers Joseph Edgar Böhm, der durch seine zahlreichen Portraitstatuen bekannt ist. Er selbst lebte auch einige Zeit vor dem Jahre 1848 in Prag, wo ermit demdamaligen Galerie-Inspector Bourdek verkehrte und kennt auch unsere Gemälde-Galerie, die nach langen Jahren wieder zu sehen er sich sehr freuen würde. Später ging Herr Böhm nach London, wo er 25 Jahre thätig war, dann kam er nach Dresden und von da erst U vor wenigen Jah­ ren nach Berlin als erster Restaurator. Trotz der langen Abwesenheit von seiner Heimath ist Herr in seinem ganzen Wesen ein erster Osterreicher geblieben. Meine zur Durchsicht beigelegten Notizen enthalten ausführlichere Nachrichten: 1. über die ersten an den Dresdener Galerie thätig gewesenen Restaurato­ ren, insbesondere über den zu seiner Zeit berühmtesten Restaurator Pal­ maroli in Rom, der im Jahre 1826 nachDresden berufenwurde, und daselbst 54 Gemälde beinahe ausschließlich diejenigen der italienischen Meister der Blüthezeit restaurirte |: darunter die Sixtinische Madonna von Rafael, die meisten Bilder von Veronese, Tizian u. s. w. :| theils allein, theils unter Mitwirkung der an der Galerie angestelltenHr. Schirmer |: *1876 :| und Renner |: *1869 :| die bei dieser günstigen Gelegenheit alle Vortheile dieser Kunst sich aneigneten, später mit besseren Erfolge als Palmaroli selbst ausübten, dennmehrere von Palmaroli restaurirte Gemäldemußten einige Jahre spä­ ter nochmals durch die Herren Schirmer und Renner restaurirt werden. Dieses Heft entfällt ferner. 2. ein Verzeichnis aller von Palmaroli, dann von Schirmer und Renner res­ taurirten Gemälde mit Angaben der Catalogs-Nummern, dann weitere Nachrichten: 3. über den Zustand der Bilder in Dresden, 4. über die jetzigen Restauratoren in Dresden, in Berlin und München, 5. über den Zustand der Bilder in den Kunstsammlungen der genannten U 3 Städte. 6. über Ähnlichkeiten und Vergleiche mancher Bilder mit denen in unserer Galerie. Ferner entfällt dieses Heft Notizen. 7. über Rahmen, deren Profile, für die ältesten Bilder, U  ORIG. S.6 U  ORIG. S.7

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