Leseprobe
175 cherstatistik der Dresdner Galerie bestätigt diese Beobachtung. 4 Bemerkenswert ist auch die Öffnungspolitik der Münchner Pinako- theken, die ab 9 Uhr Gäste zuließen, in der Neuen Pinakothek bereits ab 8 Uhr morgens ( U ORIG. S. 39) . 5 Dafür schien die Schließzeit nicht verhandelbar, wie im Baedeker-Reiseführer von 1862 zu lesen war: »Im Schliessen sind die Aufseher sehr gewissenhaft, man wird min- destens ¼ St. vor der Schlusszeit durch das Herablassen der Vorhänge benachrichtigt, dass es Zeit zum Gehen sei.« 6 1870 wurde in Berlin und 1873 in Dresden der Montag zum offi- ziellen Schließtag erklärt, umwöchentliche Reinigungsarbeiten durch- zuführen ( ° ABB. S. 176) . 7 In der Vossischen Zeitung war als Erläuterung zu lesen, man habe in den Königlichen Museen »die Erfahrung gemacht, daß sich dort an den Montagen unter dem Publikum viele Elemente einzufinden pflegten, die Anstand und Sitte durchaus nicht beachteten«. 8 Da der Montag vielen Arbeitern als Wochenende diente, verbuchte Galeriedirektor Julius Meyer in Berlin 1878 »die getroffenen Maßnahmen« als Erfolg: »Der alte Übelstand der Ansammlung von unsauberen und bedenklichen Elementen aus den untersten Schichten des Volkes [sei] diesen Winter etwas weniger fühlbar gewesen als früher.« 9 Regulativ von 1873 mit allen organisatorischen Belangen für den Besuch der Dresdner Gemälde- galerie
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