Leseprobe

176 Reinigungskräfte in den Ausstellungsräumen der Berliner Nationalgalerie, 1897 Grund für die montägliche Schließung gaben auch die besucherstarken Sonntage: »Da erfahrungsmäßig der Sonntags-Besuch den meisten Staub in den Galerien bringt, so würde eine Reinigung an den Monta- gen, wie in Berlin, bewirken, daß die schlimmsten Staubmengen der Reise-Saison nicht wie jetzt die ganze Woche hindurch in den Galerie- räumen lagern bleiben und durch die Besucher immer wieder aufge- wühlt werden.« 10 Und der Einwand war nicht unbegründet, denn auch zu München bemerkte Barvitius: »Beim Anblick dieses Fußbodens fühlt man sich versucht zu glauben, daß für die Reinlichkeit nichts gethan wird« ( U  ORIG. S. 36) . Doch lange währte der Schließtag in Dres- den nicht: Ab Mai 1875 war dort der privilegierte Besuch an den Mon- tagen von 10 bis 14 Uhr gegen ein erhöhtes Eintrittsgeld von 1,50Mark pro Person wieder gestattet. 11 In Berlin machte die Nationalgalerie eine − wenn auch unentgeltliche − Ausnahme unter den Sammlungen der Museumsinsel, indem auch montags der Zutritt zwischen 13 und 15 Uhr nach »Meldung beim Kastellan«, dem Aufsichtsbeamten, gewährt wurde. 12 Mit der Einweihung des Rudolfinums am 7. Februar 1885 führte auch die Prager Gemäldegalerie den Montag und hohe

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