Leseprobe
177 Feiertage (sogenannte Normatage der österreich-ungarischen Mon- archie) als Schließtage ein. 13 In der Dresdner Galerie legte man auf die statistische Erfassung der Besucherzahlen großen Wert. Im Entréesaal im ersten Oberge- schoss stand eine stündlich wechselnde Aufsicht, die Zählungen vorzunehmen hatte. 14 Beachtlich sind die überlieferten Besucher- zahlen: Die zu Beginn des Jahrzehnts um die 160.000 Besuche pro Jahr steigerte die Gemäldegalerie 1890 auf 280.000. 15 Für die Berli- ner Museumsinsel lassen sich für das ausgehende 19. Jahrhundert dagegen kaum verlässliche Besucherzahlen belegen. 16 Schätzungen für das Jahr 1908 belaufen sich für die Gemäldegalerie im neu eröff- neten Kaiser-Friedrich-Museum auf 250.000 bis 300.000 Besucher. 17 In München ist für das Jahr 1910 eine Besucherzahl von 160.000 jährlich für die »Gemäldesammlungen« genannt. 18 Für die ersten Jahre ihres Bestehens schätzte Barvitius die Besucherzahl in der Gemäldegalerie Prag auf 38.000 pro Jahr. 19 Entgegen jedoch der bis in die 1910er Jahre kostenfrei zugäng- lichen Berliner Museen und Münchner Pinakotheken waren in Dres- den stets Eintrittsgelder verlangt worden. Mit der Übersiedlung der Gemäldegalerie in den Semperbau 1855, dem »immer wachsenden Fremdenverkehr und dem damit verbundenen überaus zahlreichen Besuch der Sammlungen in den Sommermonaten« wurde der Gale- rieaufenthalt an drei Tagen pro Woche kostenpflichtig (Montag, Mitt- woch, Samstag), an den restlichen vier Tagen war der Zutritt unent- geltlich. 20 Die undurchsichtige Abrechnung und Verwendung der Gelder als teils privater Zuverdienst der Inspektoren machte eine Neuordnung nötig. 21 Ab Mai 1873 war die Gemäldegalerie auf Verfü- gung der Oberrechnungskammer angehalten, »daß die Eintritts- und Führungs-Gelder nun gegen Karten erhoben werden, welche den Besu- chern von demmit dem Verkauf beauftragten Aufseher auszuhändigen, am Eingang zur Sammlung aber denselben abzunehmen und in einen verschlossenen Kasten zu stecken sind. Die Generaldirektion wird den letzteren von Zeit zu Zeit entleeren lassen« ( ° ABB. S. 177 ). 22 Mittwochs und samstags war ein Eintrittsgeld von 50 Pfennigen zu entrichten, montags galt das erhöhte Entgelt von 1,50Mark, welches auch wäh- rend der zwei bis 1896 bestehenden Reinigungswochen im Frühjahr Entwurf einer Eintritts- karte für die Dresdner Gemäldegalerie im Jahr 1904
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