Leseprobe

37 kommission der Roten Armee als Kriegsbeute und Kompensation für die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmten Kunstschätze – soweit sie zu Staats- und Landesmuseen der DDR gehörten – zurückzugeben (Abb. 22). Am 28. November 1958 wurden die Bestände des Grünen Gewölbes feierlich in Dresden übergeben. Die ersten fast 400 Objekte des Grünen Gewölbes konnten dann ab dem 8. Mai 1959 in der Sonder- ausstellung »Der Menschheit bewahrt« im Erdgeschoss des weitgehend erhaltenen Alber- tinums den Einwohnern Dresdens gezeigt werden (Abb. 23). Danach wurde eine Auswahl restaurierter Objekte des Schatzkammermuseums im gleichen Haus dauerhaft ausgestellt. Joachim Menzhausen, als leitender Kunsthistoriker zwischen 1961 und 1992 Direktor des Grünen Gewölbes, gelang es, das Grüne Gewölbe als weltweit wahrgenommenes und bestauntes Museum der Deutschen Demokratischen Republik zu etablieren. Das Schatz- kammermuseum Augusts des Starken gewann im Rahmen der sozialistischen Kultur- politik der DDR eine bis dahin nie erreichte Popularität. Die Bevölkerung Dresdens machte das aus Platzgründen früher schon nur einer beschränkten Anzahl von Besuchern zugängliche Museum zu ihrem persönlichen Erbe. Am 1. September 1974 wurde im ersten Geschoss des Albertinums eine neue Dauerausstellung eröffnet, die eine größere Anzahl an Ausstellungsstücken besser zur Geltung brachte und zudem durch die Einbeziehung rekonstruierter Wandfelder die Ästhetik des barocken Schatzkammermuseums vorstellbar 23 Ausstellung »Der Menschheit bewahrt« Vitrine mit dem Goldenen Kaffeezeug, 8. Mai 1959 22 Rückkehr der Kunstschätze aus der Sowjetunion Öffnung der ersten Kisten im Kellergewölbe des Alberti- nums, September 1958 √

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