Leseprobe
71 Auf der vor- und zurückrotierenden Drehbank, der Fitschel, entstanden sechs zylindrische Prunkgefäße, die bereits 1587 in der Schatzkammer des Grünen Gewölbes nachweisbar sind. Diese bauchigen Gefäße aus graugrünem sächsischen Serpentinit erscheinen fast wie Variationen über ein Gestaltungsthema der Renaissance. Sie wurden wohl zwischen 1575 und 1585 von Nosseni entworfen und in Dresden vom Goldschmied Urban Schneeweiß mit silbervergoldeten Standringen und durch Maureskenornamente gezierte Bänder gefasst. Die Deckel schmücken das sächsische Wappen des Kurfürsten und das dänische Wappen seiner Frau, der Königstochter Anna. Der gleiche Goldschmied fasste für das Herrscherhaus auch die Kanne aus edlem graugrünem sächsischem Serpentinit mit seinen typischen Granateinschlüssen. Runde Deckelschale Nephrit-Serpentin mit Magnetiteinschlüssen (»Edelserpentin«), Gold Drechselei/Schliff: vielleicht Schlesien, vor 1571 Goldschmiedearbeit: Urban Schneeweiß Dresden, datiert 1572 H. 8,5 cm, Dm. 10,5 cm Inv.-Nr. V 384
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