Leseprobe
3 0 nachlässigung erleben können. Durch die Herstellung einer sensiblen Interaktion mit den realen Pflanzen werden die Besucher und Besucherinnen Teil der Installation.3 Mittels einer Schnittstelle, welche die Pflanzen mit einemWachs- tumsprogramm auf dem Computer verbindet, werden ver- schiedene Datenwerte übertragen, die das Gedeihen der virtuellen Pflanzen beeinflussen. Die Größe, das Aussehen, die Farbe und die Position können mithilfe der unter- schiedlichen Datenwerte gesteuert werden. Mindestens sechs verschiedene Variationen sind bekannt, weitere mög- lich, denn Größe und Farbe der Pflanzen sind einzeln modifizierbar. Alle Variationen hängen von der Zuwendung der betrachtenden Person ab, die Zeit benötigt, um die ein- zelnen Bauteile der Modulation zu entdecken.4 Der Besu- cher bzw. die Besucherin entwickelt so eine höhere Sensi- bilität für reale Pflanzen. Dieses Bewusstsein für Pflanzen und deren Bedürfnisse wird auf spielerische Weise von Sommerer und Mignonneau erzeugt. Misslingt einer Per- son der Bau von virtuellen Pflanzen, so existiert eine Option, die einen bedeutenden Unterschied zur Realität darstellt: Es gibt einen Return-Knopf in Form eines realen Kaktus. Wird dieser berührt, werden alle virtuellen Pflan- zen gelöscht und der Vorgang beginnt von Neuem. Dieser Knopf bietet die Möglichkeit, das Geschehene rückgängig zu machen. Der Rezipient bzw. die Rezipientin wird ange- regt, seine bzw. ihre bis dato passive Rolle zu überwinden, um Teil der Erfahrung zu werden. tion can be controlled by various data. At least six different variations are known, but others are possible, as the plants’ size and colour can be individually modified. All variations depend on the attention of the observer, who needs time to discover the individual components of the modulation.4 Visitors in this way develop a higher sensitivity for real plants. In this playful way Sommerer and Mignonneau gen- erate an awareness of plants and their needs. For those who fail to foster virtual plants, there is an option that repre- sents a significant difference to reality: they can use a return button in the shape of a real cactus. If it is touched, all virtual plants are deleted and the whole process starts all over again. This button offers the possibility to undo what has happened. The recipient is encouraged to over- come his or her previously passive role in order to become part of the experience. 23/24 Christa Sommerer & Laurent Mignonneau Interactive Plant Growing , 1992 Interactive Plant Growing , 1992
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