Leseprobe
25 Unterzeichnung und Malschicht Gewebe bleibt in zahlreichen Bereichen unbedeckt und ist in Farbwirkung einbezo- gen, Infrarotreflektogramm zeigt: partielle Unterzeichnung mit flüssigem Medium, wohl Malfarbe, wenige Pentimenti wie an der rechten Hand der oberen Figur, Kontur der unteren Figur und am Stein; im Inkar- nat und Himmel erst partiell eine gebro- chen weißliche, sehr dünne Farbschicht angelegt, wohl als Reflektorschicht dienend, Malerei mit wohl ölhaltigen Mal- farben in Schichten, Auftrag mit Pinsel und Spachtel, vor allem in der rechten oberen Ecke Spachtelspuren, die teilweise mit weiteren Schichten bedeckt wurden, der Form folgende pastose Pinselstriche und Spachtelspuren in den Felsen, Mal- weise eher locker und in Farbflächen, dabei Konturen in den Figuren betont, teilweise starkfarbige Flächen nebenein- ander gesetzt wie im Gesicht der unteren Figur, die dadurch einen eher expressiven Charakter erfährt. Generell unterstreicht die Malweise die Bewegung der Figuren, dunkelrote UV-Fluoreszenz einiger Grün- partien. Firnis 1981 Firnisauftrag (Meldung Rüger), ursprünglich wohl ohne Firnis, starke Glanzunterschiede. Linkes unteres Viertel, Mikroskopauf- nahme: Fasern in Malfarbe eingebettet, Hinweis für fehlende Vorleimung Rahmen profilierter Leistenrahmen mit Akanthus- blatt-dekor zeitgenössisch, Nadelholz, Grundrahmen bestehend aus vier Leisten mit Schlitz-Zapfen-Verbindung, rückseitig befestigte Holzdreiecke, zwei aufgesetzte Profilleisten, Profil: schmale Schräge als Sichtleiste, Flammleiste, Wulst mit Akanthusblattdekor, Flammleiste, kleiner Viertelrundstab, Außenkanten hinterkehlt; weiße Grundierung, Akanthusdekor als Masseapplikation, Gips und vermutl. Kreide (RFA), vermutlich Schlagmetallfassung (Kupfer, RFA), mit schwarzer Patinierung. Anmerkungen ungrundierter Bildträger beispielsweise auch beim Gemälde »Frühling« (S. 26). SB | ES
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