Leseprobe
55 Rüstkammer mit zahlreichen Einträgen nieder. Un- ter anderem ließ Christian II. einen reich mit Gold bestickten Sattel mit seinen Initialen nebst zugehö- rigem Reitzeug für sich fertigen. Eine ähnliche Reit- garnitur mit den Initialen Johann Georgs schenkte er zusammen mit einem Pferd seinem Bruder. Und eigens zu den Hochzeitsfeierlichkeiten bestellte er für die Spießpagen zwölf schwarzsamtene Reitzeuge mit goldenen Posamentborten.13 Bis heute werden in der Dresdner Rüstkammer aber auch Waffen und ein Harnisch der Hochzeit von 1604 verwahrt. In der Kurfürstlichen Garderobe des Dresdner Residenz- schlosses ist eine goldene, mit Email, Bergkristallen und Süßwasserperlen verzierte Rapiergarnitur14 aus- gestellt, welche Kurfürst Christian II. von Sachsen am 17. September 1604 beimDresdner Goldschmied Markus Bischhausen kaufte und seinem Bruder im Verlauf der Hochzeitsfeierlichkeiten überreichte.15 Wohl ebenfalls anlässlich der Hochzeit schenkte Christian II. seinem Bruder einen der prächtigsten Harnische der Dresdner Rüstkammer überhaupt, der ursprünglich möglicherweise für König Erik XIV. von Schweden gefertigt wurde und jetzt im Riesen- saal zu sehen ist.16 Ebenfalls infolge der Hochzeit entstand eine Gruppe von vier Radschlossgewehren des Dresdner Büchsenmachers Hans Stockmann, die auf den Kolbenplatten die Initialen ». IGHZS . SEHZS .« ( Johann Georg Herzog zu Sachsen und Sibylla Elisabeth Herzogin zu Sachsen), das herzog- lich-sächsische und das herzoglich-württember gische Wappen sowie die Jahreszahl 1604 tragen (ABB. 3) .17 Allerdings handelte es sich bei diesen 3 Radschlossgewehr (Büchse) Hans Stockmann, Dresden, 1604, Weihnachtsgeschenk der Herzogin Sibylla Elisabeth an Herzog Johann Georg (I.) von Sachsen, Eisen und Messing, teils graviert, gebläut und vergoldet, Obstbaumholz mit gravierten Beineinlagen, L. 115,4 cm, Laufinnendurchmesser 15,4 mm, Gew. 4899 g, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inv. Nr. G 0231
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