Leseprobe
15 Obwohl die Sammlung japanischer Kunst auf Papier im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) im Verhältnis zu den Beständen großer Häu- ser in Amsterdam, Berlin, Köln, Hamburg, München und Freiburg im Breisgau eine kleine ist (allein das Kupferstich-Kabinett der Staat- lichen Kunstsammlungen Dresden soll über 7.000 Blätter sein Eigen nennen), muss sie Vergleiche nicht scheuen, da sie wie in einer Nuss- schale alle wichtigen Aspekte und Facetten des japanischen Farbholz- schnitts mit typischen Darstellungen aus dem einschlägigen Themen- kanon belegen kann. Erwähnt seien ein seltenes Blatt des Künstlers Kitagawa Utamaro oder ein farbiger Theaterzettel von Utagawa Kuni- sada (Toyokuni III.) (1786–1865). Die Japaner fassen bestimmte Bildtypen unter festen Begriffen zusammen, wie zum Beispiel »Blumen und Vögel« (kachōga), »Bebil derte Bücher« (e-hon) oder »Schöne Frauen« (bijin-ga). Diese Klassi- fizierung kommt dem Charakter der Sammlung entgegen, weshalb sie für den vorliegenden Bestandskatalog und die mit ihr im Sommer 2021 verbundene Kabinettpräsentation übernommen wurde. Unter den Personen, die an dem Projekt mitgewirkt haben, fühle ich mich Susanna Köller, Kustodin der Grafischen Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), besonders verpflichtet für die Freundlichkeit und Kollegialität, mit der sie – trotz vieler anderer Aufgaben – die zahlreichen Fäden der Koordination zusammenhielt und zudem Zeit fand, bei mancher Recherche behilflich zu sein. Ihr Mitarbeiter Siegfried Gergele fertigte das erste Bildmaterial an, mit dem ich auch während der Pandemiezeit aus Distanz die Bearbeitung der Blätter fortführen konnte. Zutiefst dankbar bin ich für die groß- herzige Unterstützung durch Dr. Annegret Bergmann, Japanologin und Associate Professor an der Universität Tōkyō, für ihre erhellenden Hinweise zu Mimen und Bühnenhandlungen sowie für ihre Übersetzungen und Anmerkungen auf dem weiten Gebiet der Theaterdrucke, durch die sie mich vor der Verfolgung falscher Fähr- ten bewahrte. Orie Kakiya, Halle (Saale), steuerte ihre Übersetzungen und Erkenntnisse bei; Constantijn J. Leliveld, Berlin, übernahm die Lesung chinesischer Schriftzeichen; ein nicht genannt sein wollen- der Fachmann, Berlin, erhellte einige dunkel gebliebene Punkte. Sie alle gestatteten mir großzügig, ihre Erkenntnisse in meine Texte aufzunehmen. Alle Fehler liegen allein beim Verfasser. Abschließend noch ein herzliches Dankeschön an Hans-Jörg Schwabl, Dresden: In Zeiten intensiver Arbeit hielt er mir im Alltag den Rücken frei, schrieb die Manuskripte ins Reine und fragte kritisch nach, was die Texte verbesserte und vor allem lesbarer machte. Abb. 1 Unbekannter Maler der Kanō-Schule Paar des Ährenträger-Pfaus und blühender Strauch auf einem Felsen über Wasser, 18./1. Hälfte 19. Jahrhundert, Pinsel in Tusche und Farben auf Papier, 1040 × 445 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Inv.-Nr. MOIIH00593
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