Leseprobe

294 295 8010 Hz Holz sammelnde Bäuerinnen 1880, Bleistift und Tusche in Schwarz auf Büttenpapier, 24× 20,2 cm Bezeichnet unten rechts: T Niss 1880 Provenienz: Bruun Rasmussen 2014 8011 Hz Ein Wanderer auf unbefestigtemWeg 1880, Aquarell, Bleistift und Kreide auf Karton, 30,7 × 24,8 cm Bezeichnet unten rechts: T Niss 1880 Provenienz: Bruun Rasmussen 2014 1 Wenningsted Torgard 1997. 2 Hamburger Kunsthalle 2013, S. 16. 3 Svenningsen 2011 c, S. 175. Kreideakzente auf ihrem Kopftuch, ihren Schultern und dem Holzbündel. Zusammen mit ihren angewinkelten Armen wollte er wohl zeigen, dass der Schauer sie gerade erwischt hat. Alle drei Zeichnungen verbindet, dass Niss ganz offensichtlich die Spuren von etwas Abwesendemals konstitutiv für die Bildkomposition sah: dieWagenspuren. Niss, der auch die Künstlerkolonie Skagen im äußersten Norden Jütlands besuchte, kannte die beschwer- lichen Reisebedingungen im Kutschwagen, die erst das Eisenbahnnetz radikal veränderte. Die tiefen Spuren, die der menschliche Wunsch nach immer schnelleren Transportmög- lichkeiten auf der Erde hinterlassenwird, schreiben sich hier bereits als Linien in die Land- wege ein, und Niss setzte diese in seinen Blättern an präsenter Stelle ein. Dass wir keine Gefährte sehen, sondern nur Wanderer, zeugt darüber hinaus vonNiss’ Interesse, die unter- schiedlichen Lebensrealitäten der Gesellschaftsklassen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu porträtieren: Offensichtlich kommen die Kutschen und die in Regen und Schnee Holz Sammelnden aus unterschiedlichen Welten. NA

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