Leseprobe
340 341 √ G 4071 Distelstudie 1876, Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert, 21,8× 22 cm Bezeichnet unten links: 1876 , verso auf dem Keilrahmen: Proffesor Skovgaard Provenienz: Bassenge 2015, Kat.-Nr. A105/6167 1 Hamburger Kunsthalle 2013, S. 170. 2 Watts 2012, S. 252. 3 Dahlmann Olsen 1998 a. 4 Drees 1999, S. 24. 5 Schram Vejlby 2011 d, S. 84. 6 Werner 1996, S. 206. I n frischemGrün sind neben den einzelnen Blättern liebevoll die in die Höhe ragenden Stängel einer Mohnpflanze mitsamt ihren noch ungeöffneten Blütenkapseln erfasst, unter deren Gewicht sich einige der schlanken Stiele zu Boden neigen. Nur eine Knospe entfaltet ihre Blüten in leuchtendem Rot. Skovgaard billigte der von ihm porträtierten Pflanze in seiner Ölstudie eine Individualität der Gestalt zu, die an der Kopenhagener Aka- demie schon lange nicht mehr nur Porträts vorbehalten war. Schon seit den ersten Jahr- zehnten des 19. Jahrhunderts begann sich das Landschaftsideal zu wandeln, an die Stelle regelhafter Landschaftsformeln trat immer mehr das persönliche Erlebnis.4 Skovgaards Vater war gut mit dem Landschaftsmaler Johan Thomas Lundbye befreundet gewesen, mit demer den Sommer 1843 inNordseeland verbrachte. Es entstand eine Vielzahl von Studien, ähnlich unserer Mohnskizze. Lundbye gestaltete die Natur oft neu und setzte einzelne land- schaftliche Elemente später zu einer »idealen dänischen Landschaft« zusammen.5 Eckers- berg lehnte dies rigoros ab: »Die Herren wollen es besser machen, als der Herrgott es geschaffen hat. Könnten sie es nur genauso gut machen, so könnten sie glücklich sein.«6 CB G 4072 Studie von rotem Mohn Öl auf Papier, auf Holzplatte kaschiert, 19,2 × 16,6 cm / Nicht bezeichnet. Provenienz: Bassenge 2015, Kat.-Nr. A105/6168
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