Leseprobe

100 Briefwechsel von Max Slevogt und Josef Grünberg G 1 Karte von Grünberg und Orlik Kleinglienicke, Poststempel vom 23. März 1921 Erster Ostertag – Datum beiden unbekannt. Ort: Sakrow <b>/Potsdam Wirtshaus »Dr. Faust« – Königstreu bis an die Knochen – Teilnehmer: die 1/2 von »Spog«. Die bessere 1/2 fehlt!? Temperatur: sehr kalt. Der Kümmel muss helfen. Ein Burgunder folgt! Gut aufgehoben. OE 1 tapeziert: zu deutsch entwirft Tapetenmuster nach dem Abendbrot. Untersucht jedes Gelenk auf Gicht und versucht mir beizubringen die Ueberlegenheit des Künstlers dem Handwerker gegenüber: der Eine [sic] schafft aus Nichts und mit nichts, der andere braucht einen Stuhl und Bormaschine [sic]. [in der Schrift von Emil Orlik:] JG 2 macht Witze, die er für gut hält, aber die so schlecht sind, dass es beinahe keine mehr sind. Ich grüsse Alle [sic] herzlichst und bestens Ihr OE [in der Schrift von Grünberg:] Alles was OE nicht passt ist bekanntlich schlecht. Habe die Absicht die Tapetenmuster wunderbar zu finden – dann versöhnt er sich mit mir. Herzlichste Ostergrüsse an Sie u. Familie Ihr ergebener J. Gr. 1 / Emil Orlik. 2 / Josef Grünberg. 3 / Wahrscheinlich Slevogts Neffe Fred Griesinger. 4 / Vermutlich der Unter- nehmer Richard Kahn, zu dessen Kon- zern auch die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg gehörte, wo u. a. Druckmaschinen hergestellt wurden. 5 / Wahrscheinlich Gustav Krupp von Bohlen und Halbach.

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