Leseprobe

Einführung in den Sammlungsbestand »Gläserne Figuren« Circa 300 Objekte sind als Überreste aus dem Produktionsprozess erhalten. Sie stammen zum Großteil aus der Werkstatt »Gläserne Fi- guren«, deren Restbestände im Rahmen des Forschungsprojekts 2018 einer Inventur unterzogen wurden. In der Folge wurden exem- plarisch Materialien und Werkzeuge in die Sammlung des DHMD übernommen. Darunter befanden sich beispielsweise fünf Ganzfigu- ren aus Gips, die zwischen 1950 und 1990 in der Gipsbildhauerei des Museums hergestellt worden waren und als Vorlagen für die Produk- tion dienten. Weitere Vorlagen wie Gipspositive innerer Organe oder Ordner mit Anleitungen für die Herstellung der Blut- und Nervenbah- nen wurden ebenfalls in die Sammlung aufgenommen. Vereinzelt konnten auch originale Werkstoffe übernommen werden wie etwa Kupferdraht zum Drehen der Blut- und Nervenbahnen. Schon in den 1990er Jahren waren Halbzeuge wie bereits geformte Kunststoffteile, Beleuchtungsröhren oder nicht weiter verarbeitete Nervenstränge in die museale Sammlung gelangt, die jedoch erst im Laufe des For- schungsprojekts inventarisiert und erschlossen werden konnten. Parallel zum konservierungswissenschaftlichen Forschungsprojekt erfolgte zwischen 2017 und 2019 die Digitalisierung eines circa 7000 Fotografien und Tonbänder umfassenden Konvoluts zur Herstel- lungs- und Ausstellungsgeschichte der Gläsernen Figuren nach 1945. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ge- förderte Projekt mit dem Titel »Gläserne Figuren in der DDR. Digitali- sierung von Fotografien und Tonbändern« ermöglichte es, die Herstel- lungsprozesse Gläserner Figuren nach 1945 bildlich nachvollziehen zu können. Darüber hinaus lassen sich über das vielfältige Bildmaterial ÜBERRESTE AUS DEM HERSTELLUNGSPROZESS FOTOGRAFIEN UND TONBÄNDER Abb. 51 Gipspositive der Gläsernen Figuren im Sammlungsdepot, 2021 133

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1