Leseprobe

Einführung in den Sammlungsbestand »Gläserne Figuren« Audiokassetten fallen in diese zweite Kategorie und lassen sich als Kopie einer älteren Tonbandaufnahme identifizieren. Nach Einstellung der Produktion Gläserner Figuren verblieben die Tonbänder zunächst in der mechanischen Werkstatt des Museums und wurden schließlich in mehreren Schüben in die Museumssammlung überführt. Sie waren jedoch bereits lange vorher nicht mehr in Benutzung. Von der (weltweiten) Präsentation Gläserner Figuren zeugen die eben- falls in der Sammlung erhaltenen mehr als 150 Werbebroschüren, (Aus- stellungs-)Plakate, Verkaufskataloge und Merchandisingprodukte, die den gesamten Produktionszeitraum der Gläsernen Figuren umfassen. Die Objekte veranschaulichen die gezielten Werbestrategien des DHMD zur Popularisierung der Figuren von der Erstpräsentation auf der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung (IHA) 1930 bis zur Verwen- dung als museale Merchandisingprodukte in den 2000er Jahren. Im folgenden Katalogteil werden ausgewählte Objekte des Konvoluts »Gläserne Figuren« vorgestellt. Anhand neu angefertigter Objektfotografien und überblicksartiger Objektbiografien werden die Ganzfiguren vorgestellt. Darüber hinaus werden mehr als 60 ausgewählte Objekte und Objektgruppen des Konvoluts ausführlich in vier Schwerpunkten erläutert. Diese verdeut- lichen die Bandbreite und komplexen Erhaltungszusammenhänge der Gläsernen Figuren. Folgende vier Schwerpunkte, die sich in der Aus- einandersetzung mit dem Konvolut ergaben, erscheinen zentral: ❚ die Herstellungsprozesse und -techniken zur Schaffung eines Glä- sernen Menschen in der Werkstatt »Gläserne Figuren« ❚ die Ausstellungsgeschichte der durchsichtigen Körpermodelle in der Gesundheitsaufklärung des 20. Jahrhunderts ❚ die mediale Inszenierung der Gläsernen Menschen und Tiere mit- tels Hörvorträgen ❚ die Nutzung der Figuren als Werbeträger und Markenzeichen des Museums Das umfangreiche Konvolut mit dem Titel »Sammlung Gläserne Figu- ren« steht der Öffentlichkeit über die Online-Datenbank des Museums unter https://sammlung.dhmd.digital für Recherchen zur Verfügung. Jedes Objekt des Sammlungsbestands verfügt dabei über eine In- ventarnummer (Inv.-Nr.), die der Identifikation dient. 1 Dazu gehören: Gläserner Mann, Gläserne Frau, Gläserne Schwangere, Torso einer Gläsernen Schwangeren in zwei verschiedenen Ausfertigungen, Gläserner Torso, Gläsernes Pferd, Gläserne Kuh, Gläserne Zelle in Klein- und Großformat. 2 Die in der Sammlung des DHMD vorliegenden Fotografien von Ausstellungen aus der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945 wurden bereits 2006 in einem von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen geförderten Projekt digitalisiert. Der Projektbericht ist in der Bibliothek des DHMD einsehbar. Vgl. Nürnberg, Kaspar/Scheffler, Michaela: Fotografien zur Dokumentation der Wanderausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums in der Zeit des Nationalsozialismus. Ein Projekt der Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums Dres- den, Dresden 2006, Signatur: Hyg. A III 16/549. 3 Etwa 5000 Negativen und Dias steht eine ähnliche Menge an Fotoabzügen gegenüber. Häufig handelt sich bei diesen Abzügen um Reproduktionen vorhandener Negative. WERBEMATERIALIEN UND VERKAUFS­ KATALOGE VORSTELLUNG DER SAMMLUNG »GLÄSERNE FIGUREN« 135

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1