Leseprobe

30 flasche, die mit einem Korkstopfen zu verschließen ist (Abb. 4, S. 28). Laut dem rechteckigen Klebeetikett wurde das Behältnis 1927 in der »Einhorn-Apotheke« in Bad Kreuznach erworben und enthielt eine Zinkchloridlösung. Da Elisabeth zu dieser Zeit noch ein Kind war, kann davon ausgegangen werden, dass sie die Utensilien später von je- mandem übernommen hat, möglicherweise nach der Hochzeit 1940, wie ihr Sohn vermutet. Zu einem Fräulein Elisabeth Eckweiler, die als Kundin auf der Flasche vermerkt ist, konnte U. H. nichts sagen. Ob sich in den 1940er- und 1950er-Jahren ein anderer Inhalt oder immer noch dieselbe Zinkchloridlösung in der Flasche befand – lagerfähig und zu gebrauchen wäre sie noch gewesen –, ist ebenfalls nicht be- kannt. Vielleicht wurde die Flasche auch nur wegen ihrer Beschriftung aufbewahrt, die als Anleitung zur Herstellung einer eigenen Spüllösung dienen konnte: »1 Eßlöffel voll auf 1 Liter warmes Wasser /Zu Spülun- gen zweimal täglich! / 25. II 27. / Sol. Zinc. chlorad (50 %) 250,0«. 3 Was lässt sich aus dieser Objektgeschichte lernen? Zunächst ist sie ein Beleg dafür, dass Scheidenspülungen zur Verhinderung von Schwangerschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts genutzt wurden und wahrscheinlich verbreitet waren: Die Flasche von 1927 Abb. 5 v. l. n. r.: Irrigator , um 1940, Inv.-Nr. 2019/266; Arzneimittelflasche , 1927, Inv.-Nr. 2019/265; Scheidenspülapparat , um 1940, Inv.-Nr. 2019/267

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