Leseprobe

44 45 dern in der produktiven Auseinandersetzung zur Findung ei­ ner eigenen Ausdrucksweise genutzt. Auch Max Liebermann, einer der bekanntesten deutschen Impressionisten, war Schü­ ler an der Weimarer Kunstschule. Mit der Vorstellung franzö­ sischer Kunst wurde Weimar zum Ausgangpunkt für die Ver­ breitung des Impressionismus in Deutschland. 9 In diesem produktiv-kreativen Umfeld befand sich nun auch Heinsohn während seiner Ausbildung in Weimar. Neben seinen Lehrern Theodor Hagen 10 und Franz Bunke übte Chris­ tian Rohlfs einen prägenden Einfluss auf ihn aus. In späteren Jahren wurde der Künstler durch seine 1910 beginnende Hin­ wendung zum Expressionismus für Heinsohn ein anregender Künstlerkollege. Bunke war es auch, der Heinsohn mit nach Schwaan nahm. Dort schuf er in der Tradition der Freilichtmalerei und der sich in Schwaan entwickelnden sensitiven und vom Im­ pressionismus geprägten Malerei eine Reihe von beeindru­ ckenden Gemälden. Als einziger Schwaaner Künstler baute er sich 1902 ein Haus nach eigenen Entwürfen. Daraus lässt sich schließen, dass er seinen Lebensmittelpunkt zu dieser Zeit in Schwaan sah. Architektur beschäftigte ihn auch später mous German Impressionists, also attended the art academy in Weimar. The presence of French art established Weimar as the gateway to Impressionism in Germany. 9 Heinsohn’s formal training in Weimar took place against this productive and creative backdrop. In addition to the tu­ telage of his instructors Theodor Hagen 10 and Franz Bunke, Heinsohn also imbibed the transformative influence of Christian Rohlfs. With his turn toward Expressionism begin­ ning in 1910, Rohlfs would become an inspiring artistic col­ league for Heinsohn in later years. It was Bunke who brought Heinsohn out to Schwaan. Once there, Heinsohn painted a series of remarkable pictures in the tradition of both plein air painting as well as the sen­ sitive, Impressionist-influenced style developed in Schwaan. In 1902 he designed and built his own house, the only artist in Schwaan to do so. It can be inferred from this project that Heinsohn, at that time, considered Schwaan as the centre of his life and career. He would return to architecture again later on. In 1916 Heinsohn composed a manuscript titled ARCHI­ TEKTONISCHE ARBEITEN. FASSADEN UND PRAKTISCHE VERWERTUNG (Architectonic Works: Facades and Practical Abb. 1 Charles-François Daubigny: DIE LASTKÄHNE 1865, Öl auf Holz, 38×67 cm, Paris, Musée du Louvre

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