Leseprobe
q 162 Aktionsräume in Afrika und Asien In den 1980er-Jahren nahmen die Aktivitäten hingegen ab. Diese Stagnation beziehungsweise der Abbau war darauf zurückzuführen, dass es in diesen Jahren in der tschechoslowakischen Außen- politik gegenüber der Dritten Welt im Gegensatz zum Jahrzehnt zuvor an Initiativen fehlte. Zwar gab es weiterhin einzelne Veranstaltungen, aber die Delegations- und Konzertreisen wurden weniger. Slovkoncert hielt die Projekte am Leben, die kommerziell noch interessant waren, und entsandte weiter in den Irak und nach Kuwait. 230 Vielmehr zog sich die KPČ trotz gleichbleibender Propaganda von der internationalen Solidarität aus teuren Verpflichtungen zurück und bevorzugte zahlungskräf- tige Partner. 231 In der kroatischen Musikdiplomatie sind die 1970er ebenfalls als die aktivste Phase zu bezeichnen, wenngleich sich hier früher gezeigt hat, dass die afrikanischen und asiatischen Partner- staaten in den Hintergrund rückten. Die Teilrepublik richtete ihre Auslandsbeziehungen stärker an Eigeninteressen aus und pflegte in erster Linie die Kontakte in die Nachbarstaaten und zu Ländern, in denen eine signifikante kroatische Minderheit lebte. 230 Vgl. SNA, Hudobné centrum – Slovkoncert/ Nr. 10/1982. 231 Vgl . Zídek/Sieber, Československo a Blízký východ, 17–18.
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