Leseprobe
9 783954 986460 SAND ST E I N Mobilität und Migration waren in der Frühen Neuzeit wie heute wichtige Motoren künstlerischer Entwicklungs- und Transferprozesse. Doch welche Faktoren spielten dabei eine entscheidende Rolle? Wie wirkten sich Kriege, militärische Konfrontatio- nen, aber auch Hungersnöte und Epidemien auf Künstler und Kunsthandwerker in der Ostseeregion der Frühen Neuzeit aus? Welche Chancen boten sich für sie durch Bewegung und Mobilität? Welche Orte waren für sie attraktiv, wie integrierten sich die Einwanderer in der Fremde, und wie wurden sie dort erfolgreich? Mit diesen Fra- gen befassen sich die Autorinnen und Autoren im vorliegenden Band und unter suchen anhand vielfältiger Fallbeispiele Wanderbewegungen verschiedener künstle- rischer Berufe, tatsächliche Arbeitsbedingungen sowie die damit einhergehenden dynamischen Transferprozesse. Gerade militärische Konflikte steigerten bei den betei- ligten politischen Protagonistinnen und Protagonisten das Bedürfnis nach visueller Kommunikation und künstlerischer Repräsentation. Für Künstler und Kunsthandwer- ker wirkte sich eine weite Wanderung in ein fremdes Land auf diese Weise trotz hohem Risiko, eingeschränktem Wissen um ferne Gebiete und beschwerlichem Rei- sen oft günstig auf das individuelle Fortkommen aus. Als Resultat führte dieses Phä- nomen zu künstlerischen Innovationen im gesamten hier untersuchten Kulturraum mit seinen eng untereinander verknüpften Regionen, Metropolen und Orten.
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