Leseprobe

19 und Vergleichsmaterialien, beispielsweise von Käfern, Schnecken, Schmetterlingen, Moosen, Flechten, Hölzern, Forstgeräten und forstlichen Messgeräten. Die Tharandter Forstakademie mit ihren reichen Sammlungsbeständen wurde der TH Dresden freilich erst 1929 angegliedert. Mit den prosperierenden »Jungen Industrien« und deren Nähe zurWissenschaft erweiterte sich am Ende des 19. Jahrhunderts das Sammlungsspektrum merklich. Auch trug die zuneh- mendeWissenschaftskooperationmit namhaften Unternehmen erheblich zur Erweiterung der experimentellen Basis sowie der sammlungsbezogenen Anschauungsmittel bei. Zu den in dieser Zeit angelegten Sammlungen zählt die Farbstoffsammlung der chemischen Abteilung. Die umfassende Kollektion von Farbstoffproben dokumentiert eindrucksvoll die weltweite Entwicklung von Farbstoffchemie und Farbenindustrie und dient noch heute der Identifizie- rung und demVergleich von Farbproben. Ebenso haben die Elektrotechnischen Sammlungen ihren Ursprung in diesen Jahren. Eine besonders hochkarätige Sammlung verkörpert das von Hermann Krone angelegte und anlässlich seiner Emeritierung im Jahr 1907 der Technischen Hochschule gestiftete »Historische Lehrmuseum für Photographie«. Die kulturgeschichtliche Bedeutung der zahlreichen Fotografien, Daguerreotypien und Lehrtafeln des sächsischen Pi- oniers der wissenschaftlichen Fotografie reicht weit über die Universitätsgrenzen hinaus. Eine Besonderheit der Institutionalisierung von musealen und didaktischen Sammlun- gen Dresdens verdient noch hervorgehoben zu werden: Ausgewiesen durch ihre fachliche Kompetenz waren die Professoren des Polytechnikums und der späteren Technischen Hoch- schule von Anfang an und in zunehmendemMaße auchmit der Aufsicht über die bedeutenden wissenschaftlichen und technischen Sammlungen und Museen in der Stadt Dresden betraut worden. Aus dieser Personalunion ging auch die durch Hermann Hettner und Cornelius Gurlitt angelegte Vorbildersammlung für Baukunst zurück, die als Quellen- und Vergleichsmaterial für kunsthistorische, architektonische und bautechnische Studien herangezogen wurde. Die Sammlungen der TU Dresden sindmithin hinsichtlich ihrer Herkunft, historischen Ent- wicklung, Einbindung in Lehre und Forschung sowie Grad der Musealisierung höchst disparat. Mechanisch Technologische Sammlung Im Dachgeschoss des neu errich­ teten Kollegiengebäudes (heute Zeuner-Bau) der Mechanischen Abteilung wurde 1905 die Mecha- nisch-Technologische Sammlung neu aufgestellt.

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