Leseprobe

Die Sammlung Farbenlehre € € € 120 W die Chemiker Stöckhardt, Möhlau, Krais, Ristenpart und König W die Physiker Ulbricht, Klughardt, Richter und Buchwald W die Physikochemiker Ritter, Seebeck, Luther und Goldberg W die Drucktechniker Gleitsmann, Förster und Neugebauer W die Mineralogen/Kristallografen Goldschmidt und Rösch W die Physiologen Purkinje, Fechner, Wundt und Matthaei W die Psychologen Müller, Kirschmann, Weissenborn, Krüger und Bühler W die Farbkartenhersteller Baumann und Prase W die Architekten Semper, Taut und die Gebrüder Luckhardt W die Gartenkünstler Pückler und Petzold W die Maler und »Bauhaus«-Pädagogen Kandinsky, Klee und Scheper sowie W die »Brücke«-Maler Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff. Auch nach dem Zweiten Weltkrieges leisteten aus Mitteldeutschland stammende Farbex- perten Außergewöhnliches wie der Farbmetriker Richter, der Systematiker Adam, der Druck- techniker Hickethier, der Farbpsychologe Frieling, die Maler und Berufspädagogen Zeugner und Arnold, die Kunstpädagogen Streller, Rausendorf und Zitzmann sowie die Mediziner Heller, E. Marrè und M. Marrè. 2001 wurden den Tagungsteilnehmern in einer ersten Ausstellung dazu Inhalte, Zusam- menhänge und Entwicklungslinien querschnittartig anschaulich gemacht und eine Reihe jener Persönlichkeiten vorgestellt, deren Leben und Werk mit der Farbenlehre immitteldeut- schen Raum eng in Beziehung standen. Dem gleichen Anliegen widmete sich auch das The- menheft »Licht und Farbe« der Wissenschaftlichen Zeitschrift der TU Dresden. Besondere Würdigung anlässlich seines 100. Geburtstages erfuhr dasWirken von Manfred Adam, der als ehemaliger Gehilfe Ostwalds dessen Werk in Großbothen als Leiter der Farbforschung fort- setzte, Ostwalds Farbsystem farbmetrisch neu begründete und weiterentwickelte (Adam 1989/Bendin 2001). Weitere Jubiläen gaben in den Folgejahren Anlass zu besonderer Ausein- andersetzung mit Leben und Werk von Wilhelm Ostwald (150. Geburtstag 2003), Manfred Richter (100. Geburtstag 2005) und Otto Prase (50. Todestag 2006). Die von Eckhard Bendin, dem Initiator des Farbenforums, kuratierten Ausstellungen »Schnittstelle Farbe« 2003 im Hörsaalzentrum der TU Dresden anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Technischen Universität Dresden sowie »Resonanzen – Farbe als System« zum 150. Geburtstag Ostwalds im gleichen Jahr in der Rathausgalerie zu Grimma (Bendin 2003, S. 50–59) wurden schließlich zu Initialzündungen für den Aufbau einer Sammlung, in der jene Anliegen – eingebunden in das Sammlungskonzept der Kustodie der TU Dresden – komplex bewahrt und weiterverfolgt werden konnten. Einerseits offenbarte sich ein gewach- senes öffentliches Interesse an jener weitgehend noch unbekannten historischen Entwick- lungsdichte, andererseits galt es, jenes Interesse in Lehre und Forschung möglichst nachhal- tig auch institutionell zu befriedigen. Nach entsprechenden Grundsatzentscheidungen des Instituts für Grundlagen der Ge- staltung und Darstellung der Fakultät Architektur sowie der Kustodie im Oktober 2004 wid- mete sich das 6. Farbenforum am 28. Oktober 2005 bereits ausschließlich diesem Anliegen. Die Sammlungsinitiative war eine logische Folge und Frucht des Dresdner Farbenforums, das Ergebnis einer Metamorphose, die von Tagung zu Tagung bzw. Ausstellung zu Ausstellung neue Impulse erhielt. Das vorgestellte Entwicklungskonzept sah die wesentlichste Aufgabe der neuartigen Sammlung Farbenlehre darin, überkommene Zeit-, Sach- und Personenzeug- nisse historischer Entwicklungen auf dem multidisziplinären Gebiet der Farbenlehre in Wis- senschaft, Bildung, Kultur und Kunst im mitteldeutschen Raum zu bewahren, zusammenzu- führen, für Lehre und Forschung aufzubereiten und nachhaltig nutzbar zu machen. Für die Dokumentation und wissenschaftliche Aufarbeitung von Leistungen, Ereignissen und über- greifenden Zusammenhängen wurden regionale und lokale Schwerpunkte gesetzt, z. B. be- sondere wissenschaftliche, pädagogische und künstlerische Entwicklungslinien wie dieWirk-

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