Leseprobe

14 schließlich im Dezember 1999 Bayerischer Bahnhof in Leipzig auf ausdrücklichen Wunsch von Graeplers Nachfolger Jürgen Wittstock. Dieser hatte bereits 1992 das im Jahr zuvor gemalte Canal Grande mit Markise I für das Museum erworben. Einen Sonderfall stellt das Auftragsporträt des Universitätspräsidenten Walter Kröll aus dem Jahr 1987 dar, weil die Universität nach dem festlich begangenen Jubi­ läum des Jahres 1977 in Kenntnis von zahlrei­ chen Barockporträts der Professorenschaft nun für einige Jahre Bildnisse ihrer wichtigsten Funktionsträger anfertigen ließ. Als Museumsdirektor Dr. Paul Jürgen Wittstock 1986 die Leitung des Marburger Museums übernahm, wollte er bald einen Überblick über die regional akti­ ven künstlerischen Kräfte gewinnen. So besuchte er früh auch Günther Blau. Die Beziehung intensivierte sich im Laufe der Zeit und entwickelte sich freund­ schaftlich, wozu auch ein herzliches Verhältnis der Ehefrauen Ruthild Blau und Lena Wittstock beitrug. Aus dem engen Kontakt und der darauf aufbauenden guten Kenntnis des Werkes konnte 1999 das Werk­ verzeichnis der Gemälde entstehen. Als Jürgen Wittstock den Künstler bei einem frühen Treffen fragte, warum er ausgerechnet bei Marburg und nicht etwa in Frankfurt oder einer anderen Kunstmetro­ pole wohne, antwortete Günther Blau schlicht: »Ich brauche die Ruhe.« Und tatsächlich sind in Kom­ mentaren zum Werk Blaus mehrfach Ruhe oder Stille als Grundstimmung seiner Kunst angesprochen worden. Marburger März II 1966, 49,5×60 cm

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