Leseprobe

119 Das Projekt »LebensBILD bioGrafische Begegnun- gen« ermöglichte es im zweiten Halbjahr 2020, über kulturelle und künstlerische Bildung die Dresdner Stadtgesellschaft aktiv und gleichberechtigt mitzuge- stalten In diesem Projekt regten Illustratorinnen und Künstlerinnen die Teilnehmerinnen an, sich zu erinnern und ihre Lebensmomente zu illustrieren Beim Teilen der Lebensgeschichten wurden Gemeinsamkeiten entdeckt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert Der künstlerische Zugang zu den vielfältigen Lebensentwür- fen und Erfahrungen der Menschen in Dresden erfolgte in kreativen und interaktiven Veranstaltungen Das Projekt bestand aus 19 Atelierworkshops, 44 Tandem- sitzungen, sieben Begegnungscafés und vier Biografie-­ Workshops In Atelier- workshops öffneten jeweils 19 Illustratorinnen bzw Künstlerinnen aus Dres- den ihre Ateliers und zeigten den Teilnehmenden ihre Kunst, ihre Arbeitstechnik wie auch ihre eigene Biografie und ihren Weg zur Künstlerin Im Anschluss konnten die Teilnehmerinnen den persönlichen Stil der Illustratorin oder Künstlerin kennenlernen und in eigenen Illustrationen umsetzen In monatlichen Begegnungscafés in den Räumen der Ko- operationspartner luden die Illustratorinnen und Künst- lerinnen zu Gesprächen über die Bedeutung von freier Kunst ein Dies geschah anhand vonThemen – angelehnt an wahre Geschichten – wie Kindererziehung, erste Liebe, Frauenrechte und Patriarchat Die lebhaften Diskussionen zeigten, wie das Sprechen über ermächtigende, schmerz- hafte oder wundervolle Erfahrungen die Menschen öffnet Die erzählten biografischen Erlebnisse verdeutlichten auch etliche Gemeinsamkeiten der Menschen in Dresden – ganz gleich welcher Herkunft Außerdem konnten unsere Teilnehmerinnen Momente aus ihrem Leben in monatlichen Biografie-Workshops kreativ umsetzen und eigene Bilder, Skizzen oder Comic-Sequenzen illustrieren Die Künstlerinnen und Illustratorinnen vermit- telten zum Beispiel Grundlagen des Comic-Zeichnens und Methoden des Storytellings Erzählen und Zuhören waren so intensiv, dass die zwei Stunden imWorkshop oft als viel zu kurz empfunden wurden

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