Leseprobe
113 neu. 10 Schon 1957 hatte der Hochschulsenat den Plan gefasst, mit Blick auf die 1960 anstehende 100-Jahr-Feier der Gründung der Großherzog- lich-Sächsischen Kunstschule eine »geschichtliche Einschätzung der Hochschule« durch eine Kommission vornehmen zu lassen, der unter anderen Schulze, Hüter und der Bauhäusler Peter Keler (1898–1982) angehörten. 11 Kurzfristig benannte man nach einem Senatsbeschluss vom November 1957 das Gebäude an der Geschwister-Scholl-Straße 7 nach Van de Velde um. Damit setzte man ein deutliches erinnerungs politisches Zeichen gegenüber der Stadt- und Hochschulöffentlichkeit. 12 Nach zweijähriger »Grundlagenforschung« an den Quellen konnte die Kommission im Februar 1959 dem HAB-Rektorat einen umfangreichen Bericht über den Stand der Vorbereitungen zustellen. 13 In diesem Report wird deutlich, dass sich auch die SKW verpflichtet fühlten, am Jubiläum mitzuwirken, da dieses ja nicht nur als Teil der HAB-Historie, sondern auch der eigenen Geschichte begriffen werden konnte. 14 Während in Sonderveröffentlichungen der »Wissenschaftlichen Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar« eine nach Etappen geordnete »gründliche Darstellung der Geschichte« angedacht war, sollten 1960 drei thematisch aufeinander bezogene Teilausstellungen der Öffent- lichkeit präsentiert werden. 15 Scheidig plante, in der Kunsthalle am Thea- terplatz eine Gemäldeausstellung mit »in ihrer Zeit vorwärtsweisenden Werken [der] fortschrittlichsten Schule in Deutschland« zu zeigen: vom Historismus und von der Freilichtmalerei über die »Stilwende 1902–1914«, 1 Walter Gropius und Hans Maria Wingler vor dem Modell des Bauhaus-Archivs in Darmstadt, Dezember 1966, Foto: Bauhaus-Archiv Berlin
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