Leseprobe

23 tive Unruhe an den Tag zu legen wäre ein Weg, über 100 Jahre nach der Gründung des Bauhauses dessen Erbe anzutreten. Und das gilt nicht nur für KünstlerInnen und ArchitektInnen. Die aktuelle gesundheits- und gesellschaftspolitische Situation zwingt uns zu einer weiteren einleitenden Bemerkung. Nicht alle derjenigen Kolle- ginnen und Kollegen, die Gäste und GesprächspartnerInnen auf unserer Tagung gewesen sind, waren ab Anfang 2020 in der Lage, uns eine schriftliche Version Ihrer Tagungs-Statements und Vorträge zu liefern, denn allüberall in den Hochschulen, Universitäten und Museen geriet im Zugriff der Pandemie und der diese begleitenden Maßnahmen der Arbeitsalltag gehörig durcheinander (wie auch der so mancher Familien). Was im Frühjahr eine vorübergehende Situation schien, ist bis heute Teil unserer Wirklichkeit. Umso mehr danken wir denjenigen, die uns ihre Beiträge anvertraut haben. Außerdem aber haben wir beschlossen, einige Beiträge in unseren Band zu integrieren, die auf unserer Tagung zwar nicht als Referat gehalten worden sind, sondern damals Wortmeldungen in den Podiumsdiskussio- nen waren. Zusätzlich wurden zwei Aufsätze aufgenommen, die den Umgang mit dem Bauhaus-Erbe in der DDR sowie die jüngsten Weimarer Initiativen zur Etablierung des dortigen Bauhaus-Museums in den Blick nehmen – liegt doch zwischen uns und dem historischen Bauhaus der Umgang mit dessen Überlieferungen auch und gerade in der sprichwört- lichen »deutschen Klassikerstadt«, in der nun in zentraler Lage ein »Quar- tier der Moderne« entstanden ist. Nun liegt dort das Neue Museum (zur Kunst um 1900) neben dem Bauhaus-Museum – und dem Thüringer Lan- desverwaltungsamt, das seit Jahren in den Gebäuden des ehemaligen nationalsozialistischen »Gauforums« residiert. In dessen Turmhaus ist eine Ausstellung zur Geschichte dieses NS-Bauten-Ensembles zu sehen – gehört doch zur Moderne im »Zeitalter der Extreme« auch der National- sozialismus, an dessen Geschichte nicht allein die Gedenkstätte Buchen- wald erinnert. Die TagungsveranstalterInnen sowie der Herausgeber dieses Bandes danken allen Beteiligten für ihre kooperative Mitarbeit und die Geduld, auf das Erscheinen dieser Publikation etwas länger als geplant gewartet zu haben. Zu danken ist ebenso der Kulturstiftung Sachsen für die finanzi- elle Unterstützung der Tagung und des Bandes. Weiterhin ist dem Säch- sischen Staatsministerium für Regionalentwicklung für die Unterstützung unseres Vorhabens herzlich zu danken. Mein ganz persönlicher Dank aber geht schließlich vor allem an Stephanie Jacobs und André Wendler vom Deutschen Buch- und Schriftmuseum, mit denen ich erste Ideen zu unserer Tagung entwickeln und andere weiter- denken durfte. Ohne die kluge, freundliche und in jeder Hinsicht kollegiale Art dieser beiden KollegInnen wäre weder die Tagung das geworden, was sie war, noch das nun vorliegende Buch. Dresden im Herbst 2021 JUSTUS H. ULBRICHT

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