Leseprobe

10 In der zweiten Hälfte der 1880er Jahre setzte sich neben den Trockenplattennegativen auch das Magnesiumblitzpulver auf dem fotografischen Markt durch und die untertä­ gige Bergbaufotografie erlebte einen regelrechten Boom. Im Jahr 1889 fertigte Edward S. Padmore Aufnahmen in den Oberharzer Bergwerken an und William Zirkler publi­ zierte 1892 ein Album mit untertägigen Fotos der Oberharzer Gruben. Der in Deuben (heute Freital) geborene Heinrich Börner gilt ebenfalls als einer der Pioniere der untertägigen Bergbaufotografie. Seinem 1892 produzierten ersten Album mit Bildern aus den Freiberger Gruben folgten 1893 ein Album über den Steinkohlenbergbau in Burgk und ein Album über die Salzbergwerke von Leopoldshall in Sachsen-Anhalt sowie 1894 ein Album mit Aufnahmen des Königlichen Steinkohlenwerks Zauckerode. Der britische Fotograf John Charles Burrow veröffentlichte 1893 ein Lichtdruckalbum von Fotos aus dem Bergbau von Cornwall. Weitere Lichtdruckalben erschienen 1893 über das Salzbergwerk in Wieliczka von Awit Szubert und 1899 über den Steinkohlen­ bergbau Oberschlesiens von Max Steckel. Um 1900 hatte sich die Untertagfotografie mit Magnesiumblitzlicht für Zwecke der Repräsentation, in der Lehre und Forschung sowie für touristische oder sozial engagierte Zwecke allgemein etabliert. Auch Postkartenmo­ tive mit Untertageaufnahmen erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Die ältesten bekannten Fotografien des Bergbaus im Döhlener Becken zeigen die Eigentümer und Administratoren der beiden größten Bergbauunternehmen. Im Jahr 1863 präsentierten sich der Baron Carl Friedrich August Dathe von Burgk und sein Sohn Arthur Dathe von Burgk mit ihren Bergbeamten und Knappschaftsärzten im 1 — Goldwäscher in Kalifornien um 1850 unbekannter Fotograf

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