Leseprobe
44 Max Peiffer Watenphul und Das Junge Rheinland Noch am Bauhaus lernend, wurde Peiffer Watenphul 1920 Mitglied des Jungen Rheinland , einer Künstler:innengruppierung, die 1919 in Düsseldorf mit dem Ziel gegründet worden war, Künstler:innen eine Plattform für einen intensiven Austausch zu bieten sowie gemeinsame Ausstel lungen zu ermöglichen, wobei inhaltlich stilistische Vorgaben oder Grundsätze nicht formuliert wurden. »Ihm ist jeder Künstler willkommen, der aus überlebter Schablone heraus Erneuerung anstrebt, Jugend und Frische an die Stelle routinierten Malbetriebs und kleinlich naturalisti- scher Bildhauerei setzt.«5 Die Bandbreite der beteiligten Künstler:innen war entsprechend groß. Mit seinen Werken war Peiffer Watenphul regel- mäßig auf den Ausstellungen des Jungen Rheinland vertreten. Die beiden Werke Das Gardinenfenster (Abb. S.33) und Akte (Abb. S.38/39) wurden etwa in der 1. Internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf 1922 gezeigt.6 Ferner wurden seine Werke in den Ausstellungen der Künstler- gruppe in den Jahren 1923, 1927, 1930 und 1932 präsentiert.7 Wichtiger Förderer des Jungen Rheinland war der engagierte Händler moderner Kunst Alfred Flechtheim, der sich nicht nur für die französische Gegen- wartskunst, sondern auch für die Künstler:innen des Rheinlands ein- setzte. Flechtheim, in der Funktion des beratenden Ausschussmitglieds der Künstler:innengruppierung, arbeitete zunächst sehr eng mit dem Jungen Rheinland zusammen. Künstler:innen der Gruppe und jene, die unter Vertrag bei Flechtheim standen, waren nahezu identisch.8 So nahm 1920 Alfred Flechtheim auch Max Peiffer Watenphul unter Vertrag. Flechtheim förderte Das Junge Rheinland auf verschiedenste Weise: Neben Ausstellungen publizierte er im eigenen Mitteilungsblatt seiner Galerie, dem Querschnitt . Anlässlich der ersten Museumsausstellung Peiffer Watenphuls im Goldschmidthaus in Essen 1921 veröffentlichte Flechtheim hier einen Text von Walter Gropius mit einer Abbildung des Gemäldes aus dieser Ausstellung Stillleben mit Weintrauben und Birne , welches auf einer Seite mit einem Werk des von Peiffer Watenphul so geschätzten Paul Klee abgedruckt wurde (Abb.2). Peiffer Watenphul hat dies sicher erfreut. Im Herbst des selben Jahres veranstaltete Flechtheim zudem eine Einzelausstellung des Künstlers in seiner Düsseldorfer Galerie. Max Peiffer Watenphul and the Young Rhineland Group Peiffer Watenphul became a member of the Young Rhineland group in 1920, while still studying at the Bauhaus. That artists’ group was founded in Dusseldorf in 1919, its aim being to offer artists a platform for exchanging ideas and to facilitate joint exhibitions. The group did not formulate any stylistic guidelines or principles. “We welcome every artist who strives for a reformation of outdated templates, who replaces slick, well-practised painting and petty naturalistic sculpture with youthfulness and fresh- ness.”5 The range of artists involved was correspondingly broad. Peiffer Watenphul’s works were regularly presented in the exhibitions organised by Young Rhineland: the works The Curtained Window (ill.p. 33) and Nudes (ill.p. 38/39) were shown at the 1st Internationale Kunstausstellung in Dusseldorf in 1922, for example.6 Furthermore his works were also presented in the artists’ group’s exhibitions of 1923, 1927, 1930 and 1932.7 Abb.2 Der Querschnitt durch 1921. Marginalien der Galerie Flechtheim , hrsg.von Alfred Flechtheim, Wilhelm Graf Kielmannsegg und Hermann Wedderkopp, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main 1922, Bd.1, S.136 Fig.2 Der Querschnitt durch 1921. Marginalien der Galerie Flechtheim , ed. by Alfred Flechtheim, Wilhelm Graf Kielmannsegg and Hermann Wedderkopp, Berlin, Dusseldorf, Frankfurt/Main 1922, vol.1, p.136.
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