Leseprobe

028 D ie beiden Gemälde Tänzerin in Silber und Tänzerin in Gold bildeten zusammen mit der verloren gegangenen Tän­ zerin in Grün ein von Slevogt geplantes Triptychon. Anhand von Notizen kann das Konzept rekonstruiert werden, wonach die Tänzerin in Silber links und die in Gold rechts platziert werden sollte. In ihrer Thema- tik gehören sie zum Werkkreis Tanz der Salomé (vgl. Kat. 88) und Totentanz (Kat. 133) aus dem Jahr 1895. Sie sind Beispiele für Tendenzen des Symbolismus und typisch für das Fin de Siècle. Die Erotik wird sinnlich erfahrbar gemacht und spiegelt das Lebens­ gefühl der Bohème wider. Slevogt kannte die zahlreichen Nackttanz-Darbietungen auf den Bühnen der Großstädte. 1 Tänzerin in Silber 001 – 1895 – Öl auf Leinwand – 78,5×65,3 cm – bezeichnet oben rechts: Slevogt 1895 – GDKE – Direktion Landesmuseum Mainz – Inv.-Nr. MP 76/217 – Tänzerin in Gold 002 – 1897 – Öl auf Leinwand, aufge- zogen auf Hartfaserplatte – 78,5×65,3 cm – bezeichnet unten links: Slevogt – GDKE – Direktion Landesmuseum Mainz – Inv.-Nr. SL 59 – Lit.: Voll 1912, Nr. 16, 24, 25. – Alten 1926, S. 16. – Imiela 1968, S. 33, 353, Anm. 32. – Saar­ brücken/Mainz 1992, Kat. 26, S. 17 f., 434. Edenkoben 2005, S. 90 f. – Frankhäuser/Krischke/ Paas 2007, S. 11–13, 54–56. – Mainz 2014, S. 25, Kat. 117, Kat. 119.

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